Arm Holdings vor entscheidendem Quartalsbericht: Realität trifft auf hohe Erwartungen
Arm Holdings steht kurz vor der Veröffentlichung seiner neuesten Quartalsergebnisse, und die Spannung unter den Investoren könnte kaum größer sein. Die beeindruckende Kursentwicklung des Chip-Design-Unternehmens wurde von starken Zweifeln hinsichtlich ihrer Nachhaltigkeit begleitet. Trotz eines Kursanstiegs von fast 90 % in diesem Jahr wird ein nur geringes Umsatzwachstum im zweiten Quartal erwartet, ein auffälliger Kontrast zu anderen Akteuren im Bereich der künstlichen Intelligenz, die explosive Wachstumszahlen vorlegen.
Dan Morgan, Senior Portfolio Manager bei Synovus Trust, zeigt sich skeptisch: 'Arm hat zwar eine beeindruckende Stellung im Bereich neuer Tech-Chips und profitiert von der KI-Dynamik, doch die Bewertung übertrifft die von Nvidia deutlich, ohne dass solch ein Wachstum erkennbar ist.' Die Bewertung von Arm liegt derzeit bei mehr als dem 76-fachen der geschätzten Gewinne und übertrifft damit sogar Nvidia, das bei 37 liegt.
David Trainer, CEO von New Constructs, warnt davor, dass Investoren bei der Bewertung von Arm möglicherweise allzu sorglos agiert haben könnten. Er erwartet, dass das anstehende Ergebnis gegebenenfalls als Korrektiv wirken könnte, insbesondere da Arm in einem besonders wettbewerbsintensiven Umfeld agiert.
Die Analystenmeinungen zu Arm sind gespalten. Mehr als die Hälfte der von Bloomberg verfolgten Experten raten zum Kauf, doch der durchschnittliche Zielpreis lässt lediglich ein geringes Aufwärtspotential von unter 2 % in den kommenden 12 Monaten erwarten. Sara Russo von Bernstein hat die Aktie kürzlich auf „Underperform“ herabgestuft und stellt die langfristige Attraktivität der Aktie in Frage, bedingt durch die aktuelle hohe Bewertung.
Langfristig orientierte Anleger hoffen, dass Arm in seine hohe Bewertung hineinwächst, trotz der jüngsten Enttäuschung, die darin bestand, dass das Unternehmen seine jährliche Umsatzprognose nicht anhob. Für die kommenden Jahre wird ein Umsatzwachstum von etwa 23 % in 2025 und 24 % in 2026 prognostiziert, wobei die Nettogewinne zwar in diesem Jahr nahezu verdreifachen, danach jedoch langsamer steigen sollen.
