Apple unter Druck: Analysten senken Erwartungen im KI-Zeitalter
Die Aktien von Apple gerieten zu Wochenbeginn unter Druck, nachdem ein führender Analyst an der Wall Street das Unternehmen in einer seltenen Entscheidung herabstufte. Im Fokus seiner Kritik stehen Bedenken, dass der Vorstoß von Apple in die Künstliche Intelligenz (KI) durch nachlassende Nachfrage nach den neuesten Smartphones gebremst werden könnte.
Das Technologieunternehmen hatte im Juni seine eigene KI-Variante, bekannt als Apple Intelligence, vorgestellt und will diese durch seine Dominanz im Smartphone-Markt fördern. Mit der Einführung des neuesten iPhone-Modells im September wurden KI-unterstützte Funktionen für die kommenden Monate versprochen.
Dennoch zeigen erste Berichte, dass die Nachfrage nach dem iPhone 16 im Vergleich zu früheren Markteinführungen verhalten bleibt. Gleichzeitig gewinnen konkurrierende Smartphones von Samsung und Herstellern aus China in wichtigen asiatischen Märkten an Boden.
Es gibt jedoch Stimmen, die im neuen iPhone 16 und einem verbesserten iPhone 17 einen möglichen „Upgrade-Superzyklus“ sehen, der die Verkaufszahlen ankurbeln und die Verbreitung von Apple Intelligence beschleunigen könnte. Gerüchteweise soll das Unternehmen Ende des Monats die ersten Apple Intelligence Funktionen mit dem neuen iOS 18.1 Betriebssystem enthüllen, was Nutzern von iPhone 16 sowie iPhone 15 und iPhone 15 Pro frühzeitigen Zugang ermöglicht.
Der Jefferies-Analyst Edison Lee, der kürzlich die Berichterstattung über Apple übernommen hat, gehört nicht zu den Optimisten. Er stuft die kurzfristigen Erwartungen für den iPhone-Absatz als „zu hoch“ ein und verweist auf das Fehlen wesentlicher neuer Features und begrenzte KI-Fähigkeiten. Dies begründe, warum hohe Markterwartungen nicht erfüllt werden könnten.
Lee setzte das Kursziel von Jefferies für Apple auf 212,96 US-Dollar und änderte die Bewertung von „Kaufen“ auf „Halten“. Er betonte, dass Apples Bewertung von 33-fachen des Gewinns und der lange Planungszeitraum für die Einführung von KI-Services den Ausschlag gaben.
Trotzdem sieht Lee langfristig Vorteile für Apple aufgrund seiner technologischen und kostenseitigen Entwicklung im Vergleich zu Android-basierten Konkurrenten. Insbesondere die Partnerschaft mit dem Chiphersteller Taiwan Semiconductor dürfte Apple helfen. Er erwartet, dass das iPhone 17 im nächsten Jahr ein stärkeres Umsatzwachstum fördern könnte.
Die Prognose deutet darauf hin, dass KI-fähige Smartphone-Technologie aufgrund von Einschränkungen in High-Speed-Speicher und fortschrittlicher Verpackungstechnik noch 2-3 Jahre entfernt ist. Dennoch könnte das dünne Modell 17 Air im Jahr 2025 stärkeres Nachfragewachstum auslösen.
Apple wird seine Ergebnisse für das vierte Quartal am 31. Oktober veröffentlichen, wobei erste Schätzungen von einem Gewinn von etwa 1,60 US-Dollar pro Aktie bei einem Umsatz von 94,4 Milliarden US-Dollar ausgehen. Vorbörslich fielen die Aktien um 1,1% und deuten auf einen Eröffnungskurs von 224,26 US-Dollar hin, was den einmonatigen Zuwachs auf etwa 1,5% reduzieren würde.
