Aperitif-Trend belebt den deutschen Sekthandel: Sektvarianten und alkoholfreie Alternativen auf dem Vormarsch
Der deutsche Aperitif-Markt erlebt neue Impulse, die maßgeblich vom wachsenden Interesse an Cocktails und Aperitifs auf Sektbasis getragen werden. Alexander Tacer, Geschäftsführer des Deutschen Sektverbands, betont die gestiegene Dynamik in diesem Segment.
Andreas Brokemper, Chef der Kellerei Henkell-Freixenet, bemerkt eine wachsende Vielfalt an Aperitif-Varianten, die klassische sowie moderne Geschmäcker bedienen. In der Gastronomie wird die Weinkarte mit mehreren Spritz-Variationen bereichert, eine Entwicklung, die sich auch in den Konsumgewohnheiten der Verbraucher widerspiegelt.
Der Trend zu trinkfertigen oder selbstgemischten Aperitifs wächst, nicht zuletzt durch ein stärkeres Bewusstsein für die Kombination von Qualität und Kreativität. Claudia Burgdorf von Rotkäppchen-Mumm bestätigt die Beliebtheit von Spritz-Aperitifs, insbesondere zu Silvester.
Traditionell ist das Jahresendgeschäft für Sekthersteller entscheidend, und es ist ein wachsender Bedarf an hochwertigen sowie alkoholfreien Schaumweinen zu verzeichnen. Zu den alkoholfreien Varianten merkt Brokemper an, dass sich die Qualität in den letzten Jahren markant verbessert hat. Dies wird durch fortschrittliche Entalkoholisierungsverfahren ermöglicht, die hochwertige Cuvées zu erstklassigen Produkten verwandeln.
Insbesondere jüngere Verbraucher zeigen Interesse an alkoholfreien Schaumweinen, was eine gesteigerte Nachfrage nach qualitativ ansprechenden, geschmackvollen Alternativen bedeutet. Diese Veränderungen im Konsumverhalten bleiben nicht ohne Auswirkungen: Der Absatz von alkoholfreien Sektvarianten ist im bisherigen Jahr um rund zehn Prozent gestiegen. Hinzu kommt die zunehmende Akzeptanz kleinerer Flaschengrößen.
Tacer stellt fest, dass der Verkauf stabil bleibt, jedoch kleine und mittelständische Produzenten unter wirtschaftlichen Druck geraten könnten. Trotz mittelfristig stabiler Preise, bleibt eine genaue Prognose für 2025 noch vage. Brokemper ist zuversichtlich, dass der Hauptteil des Konsums weiterhin von traditionellen, alkoholhaltigen Schaumweinen geprägt wird.
Jahrhundertalte Traditionen und der Genuss hochwertiger Produkte wie Champagner, Crémant oder Prosecco werden auch in Zukunft eine zentrale Rolle spielen.