Anthropic und Databricks bündeln Kräfte – 100-Millionen-Dollar-Deal zur Vermarktung von KI-Agenten
Anthropic und Databricks haben eine strategische Partnerschaft über fünf Jahre geschlossen, um Unternehmen gemeinsam KI-Agenten auf Basis firmeneigener Daten zu ermöglichen – mit einem Umsatzpotenzial von 100 Millionen Dollar. Der Deal bringt zwei der am höchsten bewerteten KI-Unternehmen näher zusammen und zielt auf Kunden, die generative KI nicht nur konsumieren, sondern aktiv für ihre Prozesse nutzbar machen wollen.
Im Rahmen der Kooperation werden die Claude-Modelle von Anthropic direkt in die Databricks-Plattform integriert. Unternehmen, die ihre Daten in der Infrastruktur von Databricks analysieren, sollen dadurch eigene KI-Agenten entwickeln können – also digitale Assistenten, die eigenständig Aufgaben übernehmen. Beide Unternehmen kündigten an, auch gegenseitig ihre Produkte zu vertreiben.
Der Druck, die enormen Unternehmensbewertungen zu rechtfertigen, ist hoch. Databricks wurde zuletzt mit 62 Milliarden Dollar bewertet, Anthropic mit 61,5 Milliarden. Während Databricks mit Cloud-basierten Daten- und Analyseplattformen Erlöse generiert, fokussiert sich Anthropic verstärkt auf die sichere Implementierung seiner KI-Modelle in Unternehmensumgebungen.
Laut Ali Ghodsi, CEO von Databricks, liegt die größte Herausforderung aktuell in der Zuverlässigkeit von KI-Agenten. „Wenn ein Agent im Business-Umfeld nur zu 70 Prozent korrekt arbeitet, ist das nicht akzeptabel“, so Ghodsi. Ziel sei es, durch gemeinsame Forschungsinitiativen die Erfolgsquote auf über 95 Prozent zu steigern – vergleichbar mit einem menschlichen Mitarbeitenden.
Auch andere Anbieter wie OpenAI, Google oder Salesforce verfolgen ähnliche Strategien. Doch Unternehmen wie Block (vormals Square) setzen bereits auf die kombinierte Nutzung von Claude und Databricks, etwa um Codierungsprozesse über KI zu beschleunigen. Tausende Mitarbeiter sollen laut Angaben des Unternehmens täglich mit dieser Lösung arbeiten.
Databricks hatte 2023 das KI-Startup MosaicML für rund 1,3 Milliarden Dollar übernommen und baut dessen Dienstleistungen nun weiter aus. Laut Ghodsi könnte ein Börsengang des Unternehmens bereits 2025 erfolgen.
Anthropic, mit Sitz in San Francisco, beschäftigt etwa die Hälfte seines Vertriebsteams im Enterprise-Segment. Die nun vertiefte Partnerschaft mit Databricks soll helfen, dort schneller Marktanteile zu gewinnen.