Anleihen erholen sich leicht: US-Zollpolitik bleibt im Fokus
Die Kurse der US-Staatsanleihen verzeichneten am Dienstag eine moderate Erholung von ihrem jüngsten Abwärtstrend. Der Terminkontrakt für zehnjährige Staatsanleihen erhöhte sich um 0,20 Prozent und erreichte damit einen Stand von 110,95 Punkten, während die Rendite auf 4,35 Prozent sank.
Ausschlaggebend für die vorherigen Verluste war die unvorhersehbare Zollpolitik der US-Regierung, die unter Anlegern zu Skepsis geführt hatte. Nachdem am Montag bereits eine stabilere Stimmung zu beobachten war, setzte sich diese Entwicklung am Dienstag fort.
Im Mittelpunkt des Marktinteresses stehen weiterhin die Zollmaßnahmen und die unberechenbare Handelspolitik von Präsident Donald Trump. Nachdem er bestimmten Elektronikprodukten Zollausnahmen gewährt hatte, signalisierte er nun auch temporäre Ausnahmen für Autobauer. Gleichzeitig plant der Präsident, Zölle auf bisher verschonte pharmazeutische Produkte zu erheben.
Diese aggressive Zollpolitik könnte laut Aussagen des Fed-Direktors Christopher Waller schwerwiegende Folgen für die amerikanische Wirtschaft haben. In einer Rede in St. Louis bezeichnete er die aktuelle Lage als "einen der größten Schocks für die US-Wirtschaft seit Jahrzehnten" und stufte die Auswirkungen als "höchst ungewiss" ein. Waller deutete an, dass eine weitere Senkung des Leitzinses nicht ausgeschlossen sei.
Obwohl die Importpreise im März weniger stark anstiegen als erwartet, haben die Zolldynamiken bislang noch keine großen Auswirkungen gezeigt. Der Empire-State-Index, der als erster Stimmungsindikator im US-Industriesektor für diesen Monat gilt, fiel weniger schwach aus als vorhergesagt.