Angriff im Gazastreifen: Kontroverse um Ziel und Opferzahl
Nach einem Zwischenfall mit tragischem Ausgang in Dschabalia im nördlichen Gazastreifen hat das israelische Militär Stellung bezogen. Bei mindestens zwölf der getöteten Personen handelt es sich nach Angaben der Armee um Mitglieder des militärischen Arms der Hamas sowie des Palästinensischen Islamischen Dschihads (PIJ). Diese sollen teils am verheerenden Massaker vor einem Jahr in Israel mitgewirkt haben, darunter auch ein prominenter Kommandeur der Hamas-Eliteeinheit „Nuchba“.
Im Kontrast zu diesen Berichten meldete die palästinensische Nachrichtenagentur Wafa, dass bei dem Angriff insgesamt 15 Personen ihr Leben verloren haben. Auch wurde berichtet, dass der Hof eines Krankenhauses, mitsamt Zelte von Vertriebenen, getroffen worden sei. Das israelische Militär hingegen verteidigte sich, das eigentliche Ziel sei eine Kommandozentrale der Hamas gewesen, die zuvor als medizinische Einrichtung genutzt wurde. Dort habe man zudem Waffen vorgefunden.
"Die gezielte Ausschaltung der Terroristen in dieser Region ist ein weiteres Beispiel für die Gefährdung von Zivilbevölkerung und ziviler Infrastruktur durch Terrororganisationen im Gazastreifen", argumentierte das israelische Militär. Vor dem Angriff habe man Maßnahmen getroffen, um das Risiko für Zivilisten möglichst gering zu halten, so die Mitteilung weiter. Eine unabhängige Überprüfung dieser Angaben steht jedoch noch aus.
Unterdessen dauern die militärischen Auseinandersetzungen in Dschabalia an. Die Hamas versuche, sich trotz der anhaltenden Kämpfe neu zu formieren, so die israelische Armee. Ein Großteil der Anwohner ziehe es vor, in der Region zu verbleiben, obwohl die israelische Armee erneut Bodentruppen entsandt habe, berichtete die Agentur Wafa.