AMD bleibt dem Markt voraus: Ein Blick auf die ambitionierten Wachstumspläne
Advanced Micro Devices (AMD) hat mit der Veröffentlichung seines zweiten Quartalsberichts für 2023 beeindruckende Zahlen präsentiert: Der Umsatz stieg im Jahresvergleich um 9% auf 5,84 Milliarden US-Dollar und übertraf damit die Analystenschätzungen deutlich. Das bereinigte Ergebnis je Aktie wuchs um 19% auf 0,69 US-Dollar und übertraf die Erwartungen um einen Cent.
Diese Erfolgszahlen führten dazu, dass die Aktie von AMD nach der Veröffentlichung in die Höhe schnellte und in den letzten zwölf Monaten um 26% zulegte. Dies ist bemerkenswert, da der Nasdaq Composite im selben Zeitraum um 23% stieg. Was sind die Gründe für AMDs anhaltenden Erfolg, und kann das Unternehmen diesen Schwung beibehalten?
Als zweitgrößter Anbieter von x86-CPUs für PCs und Server weltweit kontrolliert AMD 33,5 % dieses Marktes, während Konkurrent Intel 63,5 % hält. Im Markt für diskrete GPUs bleibt AMD mit einem Marktanteil von 12% weit hinter Marktführer Nvidia zurück, der 88% dieses Segments dominiert.
Seine konkurrenzfähigen Preise und fortschrittliche Chipentwicklung haben AMD geholfen, Boden gegenüber Intel und Nvidia gutzumachen. Dank der Auslagerung der Produktion an Taiwan Semiconductor Manufacturing konnte AMD technologisch gegenüber Intels Fertigungsanlagen die Oberhand gewinnen und kleinere sowie dichtere Chips herstellen.
Im GPU-Markt bietet AMD kostengünstigere, aber leistungsschwächere Chips als Nvidia an. Doch im Bereich der Rechenzentren haben die neuen Instinct MI300 GPUs von AMD den Vorteil eines geringeren Energieverbrauchs bei vergleichbarer Leistung zu günstigeren Preisen. Dies macht sie besonders attraktiv für KI-orientierte Unternehmen, die Schwierigkeiten haben, genügend GPUs von Nvidia zu beziehen. Die Übernahme von Xilinx, spezialisiert auf Embedded-Chips für Rechenzentren und andere Märkte, hat zudem AMDs Expansion im KI-Bereich unterstützt.
Darüber hinaus entwickelt AMD maßgeschneiderte APUs, die sowohl CPUs als auch GPUs auf einem Chip vereinen. Diese kommen insbesondere in Spielekonsolen wie der Microsoft Xbox Series S/X und der Sony PlayStation 5 sowie in Notebooks zum Einsatz.
Obwohl der Umsatz von AMD im ersten Halbjahr 2023 aufgrund der Abkühlung des PC-Marktes zunächst zurückging, konnte das Unternehmen in den vergangenen zwölf Monaten wieder zulegen. Im dritten Quartal erwartet AMD einen Umsatzanstieg von 16% sowie eine Ausweitung der bereinigten Bruttomarge auf 53,5%.
Analysten prognostizieren ein weiteres Umsatzplus von 13% und einen Anstieg des bereinigten Gewinns je Aktie um 29% für das Gesamtjahr. Bis 2025 wird ein Wachstum der Umsätze um 28% und eine Gewinnsteigerung um 59% erwartet, was auf die verstärkte Produktion der neuen Instinct GPUs, Epyc CPUs und Ryzen CPUs zurückzuführen ist. Trotz dieser positiven Aussichten ist die Aktie mit einem Kurs-Gewinn-Verhältnis von 42 im Vergleich zu Nvidia nicht billig bewertet.
Bevor Anleger in AMD-Aktien investieren, sollten sie die langfristigen Perspektiven und die Konkurrenzfähigkeit des Unternehmens im KI-Markt genau betrachten. Dennoch könnte die Aktie weiterhin an Wert gewinnen, besonders wenn AMD seine Position im Rechenzentrumsgeschäft ausbaut und seine anderen Segmente stabilisiert.