Adobe im AI-Sturm: Anleger zeigten sich enttäuscht
Die Aktien von Adobe erlitten am Donnerstag einen Rückgang von bis zu 13 Prozent, nachdem das Unternehmen einen verhaltenen Geschäftsausblick präsentierte. Die Sorge wächst, dass Adobes KI-Tools nicht rechtzeitig ausreichend Erträge generieren können, um dem Konkurrenzdruck anderer Anbieter generativer KI-Software standzuhalten.
In seiner jüngsten Gewinnmeldung prognostizierte Adobe für das Geschäftsjahr 2025 einen Umsatz von 23,3 bis 23,6 Milliarden Dollar und bereinigte Gewinne je Aktie zwischen 20,20 und 20,50 Dollar. Analysten von der Wall Street hatten höhere Erwartungen und rechneten laut Bloomberg mit einem Umsatz von 23,8 Milliarden Dollar und einem Gewinn je Aktie von 20,52 Dollar.
Seit der Einführung des Firefly KI-Modells für die Generierung von Bildern und Texteffekten im März 2023 sieht sich Adobe mit verschärftem Wettbewerb konfrontiert. Zwar wurde im Oktober ein weiteres Video-Generationsmodell vorgestellt, jedoch später als vergleichbare Modelle von Google oder Start-ups wie Stability AI, Midjourney und Runway.
Kürzlich hat auch OpenAI, bekannt für ChatGPT, mit seinem Text-zu-Video-Bot Sora neue Impulse in der Branche gesetzt. Die Aktienturbulenzen sind auch eine Folge der unklaren Kommunikationsstrategie von Adobe hinsichtlich der Monetarisierung seiner KI-Tools.
So äußerte Mark Moerdler von Bernstein die Schwierigkeiten der Anleger, die optimistischen KI-Aussagen mit den verhaltenen Ergebnissen und Wachstumsprognosen in Einklang zu bringen, und senkte sein Kursziel für Adobe von 644 auf 587 Dollar. Weiterhin kritisiert wurde Adobes Entscheidung, auf eine vierteljährliche Prognose für einen Schlüsselfaktor innerhalb seines Segments Digital Media zu verzichten.
Keith Weiss von Morgan Stanley fand dennoch einen Hoffnungsfunken: neue Abonnementmodelle und Add-ons könnten 2025 die Monetarisierung verbessern. Der von Morgan Stanley gesetzte Kurs bleibt mit 660 Dollar optimistisch.
Jake Roberge von William Blair äußerte früh am Donnerstag ebenfalls Bedenken, dass der aktuelle Ausblick einen Schatten auf die Aktie werfen wird. Die Frage bleibt, ob das Fehlen positiver Preissignale auf Wettbewerbsdruck oder eine langfristige Strategie zurückzuführen ist.
Roberge bleibt jedoch optimistisch hinsichtlich der langfristigen Perspektiven von Adobe und dessen Fähigkeit, das Potenzial generativer KI zu nutzen.