Acht Fehler, die Anleger teuer zu stehen kommen können
Ein klarer Blick auf die Risiken
Börse kann lukrativ sein – doch nicht jede Investition endet mit Gewinn. Wer sich auf das Parkett der Finanzmärkte wagt, sollte die größten Fehler kennen, um sie zu vermeiden.
Besonders für Börsenneulinge gilt: Jeder Fehltritt kann bares Geld kosten. Hier sind die acht häufigsten Fehler und wie man sie umgeht.
1. Alle Eier in einen Korb legen
Das Paradebeispiel: Wirecard. Was einst als Vorzeigekonzern galt, endete in einem der größten Wirtschaftsskandale Deutschlands. Der Fall zeigt, wie wichtig Diversifikation ist.
Einzelne Branchen oder Unternehmen bergen spezifische Risiken – von Betrug bis hin zu Krisen wie der Deepwater-Horizon-Katastrophe 2010. Mit einem breit gestreuten Portfolio können Anleger das sogenannte unsystematische Risiko minimieren.
Merke: Schon 10 bis 20 verschiedene Aktien können das Risiko erheblich reduzieren.
2. Kurzfristig denken
Ein häufiger Fehler: die Ungeduld. Aktienmärkte sind keine Einbahnstraße, und Renditen entstehen selten über Nacht. Wer bei kleinsten Kursschwankungen panisch verkauft, gefährdet seine langfristige Rendite.
Warren Buffett bringt es auf den Punkt:
„Eine Aktie, die man nicht zehn Jahre halten will, sollte man keine zehn Minuten besitzen.“
Ein langer Atem ist entscheidend. Experten empfehlen einen Anlagehorizont von mindestens zehn bis fünfzehn Jahren, um kurzfristige Turbulenzen auszusitzen.
3. Mit gebundenem Kapital investieren
An der Börse nur mit überschüssigem Geld zu investieren, ist keine Regel, sondern eine Überlebensstrategie. Wer seine Miete, Reparaturen oder Notfälle aus seinem Investmentbudget bestreiten muss, gerät bei Marktrückgängen schnell in Bedrängnis. Liquide Mittel für den Alltag sind Pflicht – alles andere gehört auf das Depot.
4. Aktien auf Kredit kaufen
Dieser Fehler ist besonders gefährlich. Der Hebel durch Kredite kann Gewinne potenzieren, aber auch Verluste. Im schlimmsten Fall bleibt nicht nur das eingesetzte Kapital verloren, sondern auch eine Schuldenlast zurück. Wer sicher investieren möchte, lässt die Finger von derartigen Spekulationen.
5. Hypes und Trends hinterherlaufen
Der Traum vom schnellen Reichtum lockt viele Anleger auf die falsche Fährte. „FOMO“ – die Angst, etwas zu verpassen – führt oft zu überteuerten Käufen von Trendaktien.
Doch Mythen wie „die Aktie steigt immer weiter“ enden oft im Desaster. Kostolanys Ratschlag: „Einer Straßenbahn und einer Aktie darf man nie nachlaufen.“
Rationale Entscheidungen und eine langfristige Strategie sind hier der Schlüssel.
6. Unwissenheit über die Börse
Man muss kein Finanzexperte sein, aber ein Grundverständnis für die Börse ist essenziell. Buffett rät: „Investiere nur in ein Unternehmen, dessen Geschäft du auch verstehst.“ Ohne Kenntnisse über Geschäftsmodelle oder Marktmechanismen tappen Anleger leicht in die Falle.
7. Prozyklisch handeln
Ein beliebter Fehler: Kaufen, wenn der Markt auf dem Höhepunkt ist, und verkaufen, wenn die Kurse am Boden liegen. Dabei gilt: Die besten Chancen liegen oft im Krisenmodus. Carl Mayer Rothschilds Rat:
„Kaufen, wenn die Kanonen donnern, verkaufen, wenn die Violinen spielen.“
8. Keine Aktien kaufen
Der vielleicht größte Fehler? Gar nicht erst investieren. Angst vor Risiken führt oft dazu, dass Anleger Chancen verpassen. Aktienmärkte haben sich über Jahrzehnte hinweg als eines der ertragreichsten Anlageinstrumente erwiesen. Wer das Risiko versteht, kann die Chancen nutzen.
Ein Fazit mit Weitsicht
An der Börse entscheiden oft Nuancen über Erfolg oder Misserfolg. Eine gute Vorbereitung und die Vermeidung der klassischen Fehler sind essenziell. Für Neulinge gilt: Investieren Sie klug, diversifizieren Sie Ihre Anlagen und behalten Sie den langfristigen Horizont im Blick. Denn die Börse belohnt Geduld – und kluges Handeln.