Abbas ruft zur Freilassung von Geiseln und Gefangenen an Hamas auf
Palästinenserpräsident Mahmud Abbas hat die Führung der Hamas mit einer deutlichen Ansprache dazu gedrängt, gefangene Geiseln freizulassen und damit einen entscheidenden Schritt in Richtung Friedensprozess zu setzen. Anlässlich einer Rede in Ramallah stellte Abbas klar, dass seine oberste Priorität das Ende des andauernden Krieges im Gazastreifen sei. Mit scharfen Worten wandte er sich an die Hamas und forderte deren bedingungslose Kooperation: 'Gebt die Gefangenen frei und beendet diese Misere.' Der Präsident betonte, dass es wichtig sei, Israel keine Gründe für die Fortsetzung der militärischen Aktionen zu liefern, da täglich zahlreiche Palästinenser dem Kriegsgeschehen zum Opfer fallen.
Berichten zufolge befinden sich noch immer 24 Geiseln in der Hand der Hamas, zudem sind die Leichname von 35 entführten Personen der Gewalt zum Opfer gefallen. Die israelische Regierung intensiviert aktuell ihre Militäroperationen im Küstengebiet, um die Hamas zu einem Nachgeben zu drängen.
Darüber hinaus forderte Abbas eine Übergabe der Kontrolle über den Gazastreifen an die Palästinensische Autonomiebehörde. Die Hamas und ihre Verbündeten zeigen sich jedoch unnachgiebig und sind bislang nicht bereit, ihre Waffen niederzulegen. Israel hingegen lehnt eine mögliche Beteiligung der Hamas an einer künftigen Regierung im Gazastreifen kategorisch ab.
Seit dem gewaltsamen Machtwechsel durch die Hamas im Jahr 2007, als diese die Kontrolle über den Gazastreifen von der rivalisierenden Fatah übernahm, befindet sich Abbas de facto nur noch im Westjordanland an der Spitze der Regierungsgeschäfte. Die zähen Bemühungen um eine Versöhnung zwischen den beiden rivalisierenden Palästinensergruppen blieben bisher ohne durchschlagenden Erfolg.