ABB kündigt Spin-off für Roboter-Sparte an: Gewinnchancen für Anleger
Der renommierte Technologiekonzern ABB steht vor einem maßgeblichen Umbau seiner Unternehmensstruktur. Nach Veröffentlichung der positiven Geschäftszahlen für das erste Quartal hat das Schweizer Unternehmen angekündigt, sich von seiner Robotik-Sparte zu trennen. Diese soll über ein Spin-off an die Börse gebracht werden. Ziel ist es, die zukünftige Konzernstruktur auf drei Kerneinheiten zu reduzieren. Der Erlös aus der Abspaltung soll in Form von Sachdividenden an die Aktionäre ausgeschüttet werden. Laut ABB-Angaben handelt es sich bei der Robotics-Division um den weltweit zweitgrößten Marktteilnehmer, was ihr als eigenständiges Unternehmen Vorteile im Wettbewerbsumfeld verschaffen könnte. Zudem gibt es nur wenige Synergien mit den anderen ABB-Bereichen.
Nach Bekanntgabe des Vorhabens legte ABB's Aktie zu Handelsbeginn um etwa zwei Prozent zu, korrigierte sich jedoch im Tagesverlauf und lag zur Mittagszeit noch mit 0,7 Prozent im Plus. Analyst Sebastian Kuenne von RBC schätzt den Marktwert des Robotics-Geschäfts auf rund 3,5 Milliarden US-Dollar. Konzernchef Morten Wierod verteidigte die Entscheidung in einer Telefonkonferenz und betonte den Mehrwert für beide Einheiten. Die Zustimmung der Aktionäre für den vollständigen Spin-off wird auf der Hauptversammlung 2026 erwartet. Die Umsetzung der Abspaltung ist für das zweite Quartal 2026 geplant.
Im Zuge des Umbaus wird der verbleibende Teil der Robotik & Fertigungsautomation in die bestehende Geschäftseinheit der Prozessautomation integriert. ABB wird dann aus den Bereichen Elektrifizierung, Antriebstechnik und Prozessautomation bestehen. Pläne für ein IPO der E-Mobility-Division wurden aufgrund einer schlechten Geschäftsentwicklung verschoben.
Mit der Geschäftsentwicklung im ersten Quartal 2025 zeigte sich ABB zufrieden. Der Umsatz stieg um 3 Prozent auf 7,94 Milliarden US-Dollar und der Auftragseingang um 5 Prozent auf 9,21 Milliarden US-Dollar. Trotz eines geringeren Umsatzwachstums als erwartet blieb das Geschäftsumfeld stabil. Ein Verkauf von Immobilien verbesserte die operative Marge deutlich. Auch für das Gesamtjahr 2025 hält ABB an seiner Wachstumsprognose im mittleren einstelligen Bereich fest, trotz erhöhter unsicherheitsbedingter Herausforderungen im globalen Geschäftsumfeld.