Unfallgegner meldet sich nicht und gibt Schaden nicht an.

mighty666

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28 April 2006
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Folgende Situation...


das Ganze hat sich am 23.12 letzten Jahres abgespielt. Ich bin aufn Parkplatz eines Baumarkts gefahren. Der PKW links von mir wollte vom Parkplatz runter, darum habe ich noch mitm Aussteigen gewartet.
Beim Rausfahren ist er mit seiner vorderen Stoßstange an meiner linken hinteren Tür hängen geblieben und hat diese ziemlich arg zerkratzt.

Da es ja kurz vor Weihnachten war und ich auch schnell wieder heimwollte, haben wir unsere Daten ausgetauscht ohne die Polizei zu rufen.
Im anderen PKW saßen 2 Männer, einer mittleren Alters und einer in ungefähr meinem. Die haben sofort zugegeben, dass das deren Schuld war. Der Fahrer meinte da auch nur, dass es ihm leidtut, das wäre nicht sein Auto, sondern das seines Vaters und wir könnten das ja auch so regeln.

Er hat mir seine Daten gegeben, Telefonnummer und bei welcher Versicherung er ist. Ich ihm meine Daten. Fertig.

Da ich in den Feiertagen aber nicht zur Werkstatt fahren konnte und auch keine Lust dazu hatte, hab ich das alles dann auf Anfang Januar verschoben. (Den Schaden an sich habe ich natürlich am gleichen Tag direkt seiner Versicherung der Allianz gemeldet. Fotos gemacht und alles hinterhergeschickt. Den Kostenvoranschlag, den ich dann noch von meiner Werkstatt bekam ebenfalls.)
Seitdem sind nun 2 Monate vergangen, ohne dass sich was getan hat. Ich hab mehrfach bei der Allianz angerufen, und die meinten sie hätten mehrfach versucht den Unfallgegner zu erreichen, dass er seine Unterlagen ausfüllt und zurückschickt, da hätte sich aber in der Zwischenzeit noch nix getan.

Ich hab jetzt in der letzten Woche auch mehrfach versucht ihn anzurufen. G ing keiner dran. Auch vorhin eben, weil ich mir dachte, ok, vllt arbeitet der Typ Schicht und hat keine Zeit. Gerade eben auch fast 2 Minuten klingeln lassen ohne Erfolg.


Was nun?
Ich hab keine Lust auf dem Schaden sitzen zu bleiben. 600€ für nen Lackschaden an nem 1 Jahr alten Auto tut mir schon ordentlich weh...

was empfehlt ihr mir? Direkt zum Anwalt? (Rechtschutzversicherung besteht...)






 
Ich würde der Versicherung eine Frist von 14 Tagen geben und bekannt geben, das die Sache sonst einem Anwalt übergeben wird. ;)
 
Ich würde der Versicherung eine Frist von 14 Tagen geben und bekannt geben, das die Sache sonst einem Anwalt übergeben wird. ;)

Is der Versicherung ziemlich Socke, die haben keine wirklichen Zahlungsfristen, die Forderungen musst du immer an den Unfallgegner stellen, nicht die VS. Erst, wenn der nachgewiesen toter Mann spielt und du deine Forderungen beweisen kannst, springt die VS direkt ein. Hab beruflich täglich mit dem Mist zu tun...

Wenn du ne RS-Versicherung hast, investiere am besten die 150€ SB und lass das n Anwalt übernehmen, bevor sich der Mist komplett tot läuft. In nem halben Jahr wirst du da zu keinem brauchbaren Ergebnis mehr kommen.
 
Unfall

Hallo

Deshalb, egal was es ist, immer die Polizei datzurufen, auch wen der Unfallgegener die schuld zugibt.
Was wenn der Unfallgegner jetzt behauptet, du wärst Schuld ?
Ohne Polizei hast du dann sehr schlechte Karten.
 
Is der Versicherung ziemlich Socke, die haben keine wirklichen Zahlungsfristen, die Forderungen musst du immer an den Unfallgegner stellen, nicht die VS. Erst, wenn der nachgewiesen toter Mann spielt und du deine Forderungen beweisen kannst, springt die VS direkt ein. Hab beruflich täglich mit dem Mist zu tun...

Stimmt doch überhaupt nicht. Da es sich bei einem Schaden aus PKW-Betrieb um eine Gefährdungshaftung und bei der Haftpflicht um eine Pflichtversicherung handelt, besteht sofort Anspruch im Schadenfall gegen die Versicherung, die für das betreffende Fahrzeug eine Deckungszusage erteilt hat. Ob diese evtl. Regressansprüche an den Verursacher hat, ist eine ganz andere Sache.

Insbesondere kann der KfZ-Haftpflichtversicherer sogar gegen den Willen des Versicherungsnehmers eine Schadenregulierung durchführen.

https://de.wikipedia.org/wiki/Kfz-Haftpflichtversicherung

Ich würde an Deiner Stelle wie folgt vorgehen:

Bei der zuständigen Versicherung anrufen und Dich bis zum zuständigen Schadenssachbearbeiter durchstellen lassen und von diesem einen konkreten Zeitplan einfordern, bis wann reguliert ist. Weigert der sich, konkrete Zeitzusagen zu machen, verlangst Du von diesem, dass dieser Dich mit dem zuständigen Vorgesetzten, meist ein Gruppenleiter oder in selteneren Fällen auch gleich der Abteilungsleiter, verbindet.
Weigert der sich ebenfalls, dann seine persönlich-dienstliche Faxnummer verlangen und dann die Drohung mit der kostensteigernden Übergabe an den Anwalt an diese Nummer durchfaxen. Soweit dürfte es aber in den seltensten Fällen kommen.

Und für jeden, der mal in eine ähnliche Situation kommt: gutes Beweismaterial sichern. Am besten Fotos vom verursachten Schaden und auch vom verursachenden Fahrzeug mit KfZ-Kennzeichen, um zu dokumentieren, dass das Fahrzeug auch tatsächlich am Unfallort war.
 
Und wenn schon nicht die Polizei, so dooch einen oder zwei neutrale Zeugen hinzuziehen und Daten aufnahemen - das macht die Polizei nämlich auch!
 
Bei der zuständigen Versicherung anrufen und Dich bis zum zuständigen Schadenssachbearbeiter durchstellen lassen und von diesem einen konkreten Zeitplan einfordern, bis wann reguliert ist. Weigert der sich, konkrete Zeitzusagen zu machen
Telefonisch würde ich das nicht machen, da nützt doch eine Aussage auch nichts, wenn man sie nicht beweisen kann.

Marty
 
Telefonisch würde ich das nicht machen, da nützt doch eine Aussage auch nichts, wenn man sie nicht beweisen kann.

Marty

Bei allen drei Versicherungen, bei denen ich - im übrigen bei den letzten beiden im KfZ-Innendienst - gearbeitet habe, war es Arbeitsvorgabe, zu jedem Kundengespräch eine Kurznotiz in der elektronischen Vertragsakte zu hinterlegen. Das macht ein Sachbearbeiter garantiert nicht oft, dass da was falsches drin steht.

Außerdem hat MM doch gefragt, was wir ihm raten würden. Es kann genauso gut sein, dass er die Auskunft erhält, dass der Versicherungsnehmer z.B. die Verursachung komplett abstreitet und das man die Forderung abzuwehren gedenkt. Kann auch genauso gut sein, dass er telefonisch gar keine Antwort erhält wegen "Datenschutz".
Dennoch ist die Wahrscheinlichkeit, dass er sehr schnell eine Information über den Verfahrensstand erhält, gut. Denn eine gute und schnelle Regulierung - insbesondere im konkreten Fall der Allianz - gehört für viele Versicherer immer noch zur Firmenkultur.
Ist doch viel besser, als im Ungewissen zu grübeln, und zu warten, bis der Vorgang abgearbeitet wird.
 
Außerdem hat MM doch gefragt, was wir ihm raten würden.
Eben, das hast Du ja auch gemacht. Und ich habe zu Deinen guten Ratschlägen meinen ergänzt. ist doch OK.

Denn eine gute und schnelle Regulierung - insbesondere im konkreten Fall der Allianz - gehört für viele Versicherer immer noch zur Firmenkultur.
Genau bei der Versicherung würde ich das nämlich mit Sicherheit schriftlich machen. Bei meinem Schaden, der eindeutig Schuld der Gegenseite war, hat sich genau diese Versicherung solange tot gestellt, bis ein Anwalt ihr geschrieben hat. Und dann wollten die nach 2 Monaten einen Gutachter schicken (ich hatte längst ein Gutachten), der den Schaden besichtigt. Der Schaden war natürlich längst behoben, ich kann doch kein Auto 2 Monate lang unfahrbar rumstehen lassen.

Dann haben sie noch gezickt wegen 3 Tagen Leihwagen, als nächstes wegen den Anwaltskosten (bei 2.000 Euro Schaden)... Ich bin bei der Allianz ganz vorsichtig, die Firmenkultur scheint da mittlerweile anders zu sein.

Marty
 
Das mag sein. Kann aber evtl. auch an der Geschäftsstelle :-?, am Sachbearbeiter :evil:, am Kunden liegen :mrgreen:
Das kann ich nicht beurteilen, ich kenne alle drei nicht persönlich :D

Aber bei allen Fällen kann es nie schaden, sich etwas auch schriftlich zusichern zu lassen. Versicherungen bestehen da ja auch drauf.

Marty
 
Also ich hatte letztes Jahr einen ähnlichen Fall und bin, nachdem ich 3-4 Monate, wie du, mit allen möglichen Leuten telefoniert und x Ausreden gehört habe (u.a. auch Versicherungsnehmer hat noch keine Angaben gemacht), zu einem RA gegangen.
Innerhalb von etwa zwei Wochen hatte ich zumindest das Geld für die Reparatur, nach zwei weiteren Wochen war die Sache komplett erledigt.

Den RA musste die generische Versicherung zahlen.

Ich würde da also gar nicht mehr lange rum machen... ;)

Gruß Ar
 
Wenn man sich das ganze hier so durchliest, dann scheint doch ein größerer Teil unserer Versicherungsgelder direkt in Anwaltstaschen zu fließen. Ob das der optimale Weg ist, um Versicherungsprämien niedrig zu halten?
 
Ich habe mir auch aus den Erfahrungen der letzten Jahre angewöhnt, weder mit Versicherungen noch mit Unfallgegnern direkt zu kommunizieren. ...lasse Alles direkt über meinen Anwalt laufen. Selbstverständlich wird auch in jedem Fall die Polizei angerufen... egal ob ich Schuld habe, oder der Unfallgegner.
 
folgender Stand:

habe dem Typen nen freundlichen Brief geschrieben, nachdem ich ihn 2 Wochen lang telefonisch mehrfach versucht hab zu erreichen.

Diese Woche kam dann ein Formular von der Allianz. Die wollen meine Daten nochmals haben :ugly:

naja, was noch länger warten. Bin dann auch gleich zur Werkstatt, hab mir n Termin geben lassen. Die meinten, sie regeln das selbst (ist n relativ großes Autohaus) und ich bräuchte mir erstmal keine Gedanken machen.

Mal sehen, wie sich das jetz noch entwickelt. Am 16.3 hab ich den Termin zum Auto abliefern. Hoffen wir mal, dass die sich in der Zwischenzeit nichtmehr melden :ugly: ;)
 
es hat sich übrigens dank Autohaus alles von selbst geklärt. Die haben alles selbst in die Hand genommen, nachdem ich Ihnen die Rechte daran abgetreten hab.
Auto wurde auch zügig lackiert, alles einwandfrei.