Schwanger und MTX

Mphak

chaotisches Ding
ID: 94839
L
11 Juni 2006
49
6
Hallo ihr lieben,

heute Morgen war ich beim Frauenarzt und der hat festgestellt, dass ich in der fünften Woche Schwanger bin. Für den ein oder anderen wohl ein freudiges Ereignis. Für mich nicht. Ich darf mich jetzt entscheiden was ich tun möchte. Abtreiben (bitte nicht gleich los schreien) oder austragen.
Hintergrund meiner Überlegung ist die, dass mein Freund Methotrexat einnimmt und dieses wohl das Erbgut verändert/verändern kann.
Lt. Arzt ist es eine geringe Dosis, die er zu sich nimmt, aber das Risiko auf ein behindertes Kind besteht.
Auch im Internet konnte ich nur Fälle finden, wo davon abgeraten wird das Kind auszutragen, aber ich habe nichts gefunden, ob ein Kind auch gesund zur Welt gekommen ist. Mal abgesehen davon, dass ich auch keinen Fall gefunden habe, wo nicht sie, sondern er das Medikament einnimmt.
Deshalb frage ich mal in eure Runde, ob der ein oder andere vielleicht solchen Fall kennt.

P.S. Ich hoffe, es gibt hier jetzt keine Grundsatzdiskussion über Abtreibung. Ich möchte nur wissen, ob jemand Fälle kennt, die eben mit Geburt und Methotrexat zu tun habe.
 
Ich kenne solchen Fall nicht. Aber ich würde Dir raten, Dich im engen Kreise mit deiner Familie zusammen zu setzen und darüber in aller Ruhe Diskutieren. Vielleicht ziehst Du ja noch Dein Frauenarzt zu diesem Gespräch hinzu.
 
Ich kenne so einen Fall auch nicht, aber versuche dich doch mal mit deinem Gesundheitszentrum in Verbindung zu setzen oder Beratungsstellen für Schwangere, Sozialmedizinische Dienst etc. da gibt es viele Möglichkeiten, vielleicht kommst du ja so an deine Informationen, die du brauchst. Und vielleicht wäre eine zweite Meinung von einem Frauenarzt auch eine Möglichkeit. Jedenfalls ist eine Entscheidung ob für oder gegen das Kind, eine Angelegenheit, die du dir gut überlegen solltest.
Was sagt denn der Arzt von deinem Freund dazu? Der sollte doch die Nachwirkungen des Medikaments kennen oder?
 
sprich nochmal mit deinem frauenarzt. evtl. gibt es eine möglichkeit, solche schädigungen frühzeitig zu erkennen. fruchtwasseruntersuchung oder sowas. ich weiß, daß es bei erblich bedingten krankheiten wohl so ist, ob es bei anderen auch geht, muß dir dein arzt sagen können.
 
Ich kenne solchen Fall nicht. Aber ich würde Dir raten, Dich im engen Kreise mit deiner Familie zusammen zu setzen und darüber in aller Ruhe Diskutieren. Vielleicht ziehst Du ja noch Dein Frauenarzt zu diesem Gespräch hinzu.



ich wiedersprech da mal!

lass dir von keinem sagen was du zu tun hast,maximal mit deinem freund beratschlagen!

denn dein körper gehört dir alleine,nur du kannst entscheiden was passieren soll! diese last kann dir meiner meinung nach niemand abnehmen!

in jedem fall: alles gute
 
Ich wette es hagelt durch diesen Post wieder rote für mich, aber es ist meine Meinung, die ja niemand teilen muss.

Also ich denke, wenn du dich abseits der Tatsache, dass das Kind mißgebildet sein könnte, eh noch nicht reif dafür fühlst oder auch aus anderen Gründen noch kein Kind willst, dann würde ich es abtreiben.

Schließlich besteht immer noch die Möglichkeit später mal Kinder zu bekommen, wenn dein Freund das Medikament abgesetzt hat (weiß ja nicht aufgrund welcher Krankheit er es nehmen muss).
Kann er es nicht absetzen, sprich muss es ein Leben lang nehmen, dann sieht die Sache schon ganz anders aus.
Ihr solltet euch dann überlegen, ob ihr überhaupt irgendwann Kinder haben wollt aufgrund der Gefahr von Mißbildungen.

Allgemein bin ich auch eher gegen Abtreibungen, aber in solchen, ich nenn es mal Härtefällen, ist es schon was anderes.

Ansonsten stimme ich meinem Vorredner zu, entscheidet ihr das als Paar und mit dem Arzt zusammen, aber nicht mit der Familie oder mit Freunden, denn es ist euer Leben und euer Kind, wofür ihr dann auch verantwortlich sein werdet, wenn du es bekommst.
Den Arzt würde ich aber auf gar keinen Fall außßen vor lassen, denn er kennt sich am besten mit der Materie aus.
Ich würde evtl sogar mal auf die Suche nach Frauenärzten gehen, die Erfahrungen mit Schwangerschaften und dem Medikament haben.
 
Bis zur wievielten Woche darf man hier in D eigentlich nochmal eine Abtreibung vornehmen?

Es gibt möglichkeiten das Kind schon jetzt Gründlich zu Untersuchen - leider sind diese Untersuchungen (Pränatale Diagnostik) auch nicht immer gerade ungefährlich für das werdende Lebewesen. Habe auch keine Ahnung in wie weit die Krankenkassen einen bei so etwas unterstützen. Dazu kommt noch das die auswertung etwas Zeit in Anspruch nimmt, bzw. man kann sie erst ab bestimmten Entwicklungsstadien anwenden. Fruchtwasseruntersuchung wäre hier ein Stichwort.

Die Droge in geringen Mengen bei deinem Freund, sollte wohl das Risiko auf Fehlbildungen wohl nicht so massiv erhöht haben wie du befürchtest. Solange du diese Dorge nicht nimmst bzw. genommen hast - sollte der Risikofaktor der davon ausgeht eher gering sein.

hier noch ein toller Link: https://www.rund-ums-baby.de/p.diagnostik.htm
 
bis zur 12ten Woche im Normalfall

Ich weiß aber nicht wie es in ihrem geschilderten Fall aussieht, wo "nur" die Möglichkeit auf Behinderung besteht. Bei bewiesener Behinderung durch Prenataldiagnostik darf man länger abtrieben.
 
Bis zur wievielten Woche darf man hier in D eigentlich nochmal eine Abtreibung vornehmen?

Bis zur 12. Woche, bei medizinischer Indikation auch noch später.
Pränatale Untersuchungen werden aber erst so ab der 14. Woche durchgeführt, viele auch noch viel später.

Ich selber kann verständlicherweise zum Thread nicht viel beitragen, ich bin im 8. Monat schwanger und alles, was ich sagen möchte, würde den Rahmen sprengen.
 
Öhm okay, dann eben so rum. Wusst net, dass das erst später geht. Naja jedenfalls bei Behinderung auch noch später als 12 Wochen.
 
Öhm okay, dann eben so rum. Wusst net, dass das erst später geht. Naja jedenfalls bei Behinderung auch noch später als 12 Wochen.

Ja, wobei man da noch dazu sagen muss, dass man etwa bis zur 20. Woche (also die halbe Schwangerschaft) nicht wirklich viel sehen wird. Da gibt es dann zwar die Fruchtwasseruntersuchung und die Nackenfaltenmessung und und und... aber keine dieser Untersuchungen kann einem 100%-ig sagen, ob das Kind behindert ist oder nicht.
Das wird immer alles nur in Prozenten angegeben, keiner wagt da eine definitive Aussage.

Auch nach der Fruchtwasseruntersuchung bekommt man nur eine Aussage, wie viele der Zellen im Fruchtwasser eine Anomalie haben - was nicht immer auf das Baby schliessen lässt.

In der 22. Woche etwa kann man dann ein großes Screening machen und da würde man dann zB sehen, wenn Körperteile fehlen, der Rücken offen ist, das Hirn freiliegt oder oder oder...

Doch dann hat man als Mutter schon so viel gespürt.
Es strampelt dann ja schon, es meldet sich immer wieder.

Es wird also immer eine Entscheidung der Eltern bleiben. Kein Arzt kann da was vorschreiben. Und ob man das als Eltern tragen kann, weiß ich nicht.
Ich könnte es niemals.
 
Ich wurde damals mit 24 ungewollt schwanger - mitten in der besten Studenten-Party Zeit. (Da waren auch die ein oder anderen Drogen mit im Spiel...)
Ich wollte eigentlich nie Kinder und mein ganzes Leben schien damals zusammenzustürzen.

Ich habe mich - weder mit meiner Familie noch mit irgendwelchen Freunden hingesetzt. Sondern nur mit demjenigen, den es anging: Dem Vater.
Wir haben uns ein Wochenende Zeit genommen - "die Welt ausgesperrt" (Telefon aus, Internet aus) und wirklich das Wochenende zusammen genossen und dabei vernünftig überlegt. Pro/Contra. Auch bei mir war die Gefahr gegeben, dass ich da im Erbgut etwas kaputtgemacht habe nach meiner Feierei. So früh konnte uns das aber kein Mensch sagen.

Dass wir es dann bekommen das Kind - das war unsere - und vor allem meine Entscheidung.

Und diese Entscheidung kann man wirklich nur für sich allein treffen.
Aber lass dir gesagt sein - ich war einen kleinen Millimeter selbst nur von einer Abtreibung entfernt - keine Ahnung, warum ich es doch nicht tat - es war sowas wie eine innere Stimme.
Ich würde daher niemals jemand verurteilen, der ein Kind abtreibt, der in einer solchen Situation steckt wie du - genauso wenig wie ich sagen kann: Trage es aus. Auch der Arzt kann in der jetzigen Phase nur mutmaßen, was Schädigungen angeht! Wirklich 1000%tig sicher sagen kann man es erst im späteren Verlauf einer Schwangerschaft.

So hart es klingt: Das ist allein deine Entscheidung - und die kann dir leider keiner abnehmen. :(
 
Jeder der in einer solchen Situation war,weis wie schwer deine Entscheidung ist. Du musst mit beiden Entscheidungen ein Leben lang leben auch ich stand vor jahren vor dieser Entscheidung... Und man sollte niemals auf andere Hören denn es ist dein leben, dein körper und da hast nur du was zu sagen und sonst niemand... Es wird für dich die schwerste Entscheidung deines Lebens sein... So hart es jetzt auch klingt und wieviele rote ich jetzt auch kassieren muss aber bist du dir sicher das du eventuell ein Leben lang für ein vielleicht behindertes Kind da sein kannst,es braucht dich tag und nacht...
Meine Freundin hat eine behinderte Tochter ich erlebe oft am eigenen leib mit wie hart das ist, ich persönlich hätte nicht die Kraft dafür...Aber denk auch so wenn du es abtreibst der gedanke geht dir ein Leben lang nach und deswegen überleg dir genau was du tust und entscheide nicht leicht fertig denn es geht um deine Zukunft ....

Ich wünsche dir für deine Entscheidung viel Glück
 
Moin
Es gibt eine Menge links im Netz
Leider kann ich dir auch nur ein paar Links aufzeigen,

Anscheinend sind bestimmte Sachen zu beachten.
https://www.rheuma-online.de/a-z/m/methotrexat.html

Welche Info mir im Moment relevant erschien
https://www.rheuma-online.de/fua/169.html


Ein Auszug aus der Seite
Da die Spermien ständig neu produziert werden, sind natürlich solche Spermien, die dann entstehen, wenn Mtx nicht mehr eingenommen wird, nicht mit dem Risiko einer Mtx-Schädigung behaftet. Mit Absetzen der Mtx-Medikation normalisiert sich die Spermienbildung wieder innerhalb von kurzer Zeit.

Wenn also die Methotrexat-Therapie beendet wird, sollte eine Zeugung danach nicht mit einem erhöhten Risiko für das Kind verbunden sein, zumindest nicht im Hinblick auf die vorher durchgeführte Mtx-Therapie.

Aus Sicherheitsgründen geht die Empfehlung allerdings dahin, mit der Zeugung eines Kindes nicht unmittelbar nach dem Absetzen von Methotrexat zu beginnen, sondern sicherheitshalber etwa 3 Monate zu warten. Hintergrund dieser Empfehlung ist u.a. auch, daß sich ein möglicher, durch Methotrexat hervorgerufener Folsäuremangel in diesem Zeitraum wieder normalisiert hat.

Im Fall einer Schwangerschaft kommt es besonders in den ersten Wochen und Monaten bei der Entwicklung des ungeborenen Kindes im Mutterleib zu einer extrem starken Zellteilung. Die Einnahme von Methotrexat würde in einem solchen Fall diese Zellteilung beeinflussen und die normale Entwicklung der kindlichen Organe oder Organsysteme stören. Weil eine Methotrexat-Therapie während der Schwangerschaft zu kindlichen Missbildungen führen kann, muß auf jeden Fall sichergestellt werden, daß unter einer Mtx-Behandlung keine Schwangerschaft eintritt.

Wichtig ist, daß Methotrexat nicht die Keimzellen schädigt, d.h. nicht die Zellen, die bei der Produktion der Spermien die grundlegende genetische Information liefern.

Als Suchbegriff bei Google habe ich
>> Methotrexat <<
eingegeben. Die gefundenen Resultate sind nicht gerade als günstig zu beschreiben.

Als nächsten Suchbegriff
>> Methotrexat Schädigung von Spermien <<

https://www.rheumawelt.de/rhe/rat_und_hilfe/leben_mit_rheuma/kinderwunsch/DisplayContent-1,116600,103477.do
ein weiterer Auszug
So kann beispielsweise die Behandlung mit dem Antirheumatikum Methotrexat in seltenen Fällen mit einer Beeinträchtigungen der Spermienproduktion verbunden sein. Nach dem Absetzen der Therapie ist hier jedoch mit einer Rückbildung zu rechnen. Darüber hinaus kann auch eine Behandlung mit Sulfasalazin oder Cyclophosphamid zu einer verminderten Spermienproduktion führen. Während die Beeinträchtigung bei Sulfasalazin reversibel ist und sich bei Absetzen der Therapie zurückbildet, besteht bei Cyclophosphamid - in Abhängigkeit von der Dosis - die Gefahr einer irreversiblen Schädigung. Mä


Deine Frage hier zeigt das du die Gedanken darüber machst und verantwortungsvoll damit umgehen möchtest.

Ohne in Panik und Hysterie zu verfallen, solltest du dich mit deinem Mann(Familie) zusammensetzen. Entsprechende Ärzte aufsuchen, lass dich bitte nicht von unqualifizierten Beratern abspeisen.

Ich hoffe das ihr eine gute Beratung bekommt, ihr den für euch richtigen Weg findet.

Alles Gute und viel Glück

LG Wolf
 
Hallo ihr lieben,

erstmal danke für eure vielen hilfreichen Antworten und Links.

Die Frage, die Eisfee anspricht tut nichts zur Sache. Ich habe bereits einen Sohn (1 ½ Jahre alt) und hätte nie und nimmer ein zweites Kind geplant. Andererseits, weiß ich genau, wenn das mit dem MTX nicht wäre, würde ich mich in jedem Fall dafür entscheiden.

Wenn ich wüsste, dass das Kind Missbildungen haben wird, würde ich mich in jedem Fall wohl dagegen entscheiden. Nicht, weil ich vielleicht nicht die Kraft aufbringen könnte, sondern weil das Überleben Heute härter ist als damals. Man bedenke, dass viele schon so keinen Job bekommen. Wie ist es dann, wenn man das ein oder andere Mango hat?
Wenn ich ein Kind auf die Welt bringe, dann doch nur mit dem Ziel, dass es in vielen vielen Jahren auch auf eigenen Beinen stehen kann. (Denn irgendwann bin ich ja auch nicht mehr da)

Darüber eine Entscheidung zu fällen ist nur dahingehend schwer, da es kaum Informationen darüber gibt. Und einfach aus einer Blindheit heraus zu entscheiden würde sich wohl als Fehler entpuppen.
Dazu kommt noch ein Gefühl, dass eine Missbildung nicht eintreten wird. Ab es ist eben nur ein Gefühl, auf was man sich nicht stützen sollte.

Der Tipp von Eisfee hingegen, gezielt FA zu suchen, die bereits Erfahrungen mit der Konstellation (MTX und SS) haben, finde ich sehr hilfreich. Das werde ich in jedem Fall tun.

Weiterhin sollten wir uns mal mit dem Rheumatologen zusammensetzen.

Ich werde wohl für eine Entscheidung für oder gegen das Kind noch viel Zeit und Informationen brauchen.

@Schnecke: Ich wünsche dir alles gute!!! Wünsche dir eine schnelle Geburt ohne große Anstrengung (Dieses Glück hatte ich bei meinem Zwerg. Von der ersten Wehe bis zur Geburt 7 Minuten)
 
den titel kannst du nur im ersten posting ändern, dazu auf edit und dann auf erweitert, dann kannst du oben den titel ändern.
 
Bis zur wievielten Woche darf man hier in D eigentlich nochmal eine Abtreibung vornehmen?
Bittererweise bei medizinischer Indikation quasi bis zur Geburt. Klingt heftig, ist aber so. Wie oft das so durchgeführt wird, kann ich nicht sagen, aber ich weiß, daß der Schwester meiner besten Freundin noch im 6. Monat zur Abtreibung geraten wurde, weil das Kind mit 99%iger Sicherheit schwerbehindert sein würde. Sie hat sich dagegen entschieden und das eine Prozent ist heute quietschfidel und geht bereits zur Schule...

Soviel zur Pränataldiagnostik. Auch die gibt keine absolute Sicherheit.

Was die Threaderstellerin angeht - ich würde da versuchen so rational wie möglich heranzugehen, auch wenn das vermutlich verdammt schwer ist bei so einem Thema. Aber Du schreibst, Du hättest kein Kind mehr geplant. Doch wenn es ohne das Medikament geschehen wäre, hättest Du Dich auch gefreut? Das klingt schon mal nicht ganz wirklich eindeutig gegen oder für ein Kind.

Die Frage, ob man sich einem behinderten Kind gewachsen fühlt, muß man sich immer stellen, auch wenn die meisten Menschen das gern verdrängen, weil man immer davon ausgeht oder die Hoffnung hat, daß ein Kind gesund zur Welt kommt. Auf der einen Seite kann ich Menschen verstehen, die sich dagegen entscheiden, ein von vornherein krankes Kind auf die Welt zu bringen, wobei es auch auf den Grad und die Art der Behinderung ankommt. Ich würde niemals jemanden verurteilen, der ein Kind abgetrieben hat.

Aber man kann auch eine komplett "normale" Schwangerschaft haben und dann passiert bei der Geburt was. Oder ein Kind hat einen Unfall und ist erst später behindert.

Weißt Du denn, welcher Art die Behinderungen, die passieren können, sind? Schädigung des Erbguts ist ein weitgefaßter Begriff. Ich denke, vom rein medizinischen macht es vermutlich keinen großen Unterschied, ob der Vater oder die Mutter das Medikament nimmt, denn zumindest bei der Zeugung geht's noch "gleichberechtigt" zu - 50% vom Vater, 50% von der Mutter, welche 50% möglicherweise geschädigt sind, ist da wohl egal.

Ich würde Dir vor allem raten, nichts zu überstürzen. Auch ohne medizinische Indikation hättest Du noch ein paar Wochen Zeit und mit erst Recht. Laß Dich beraten, besprich die Sache mit Deinem Mann, Deiner Familie (das heißt ja nicht, daß man sich nach deren Meinung entscheiden muß), Deinem Arzt, vielleicht erkundigst Du Dich auch mal welche Art der Behinderungen drohen. Vielleicht gehst Du auch einfach mal in eine integrative KiTa oder einen Kindergarten, versuchst Kontakt zu anderen Eltern von behinderten Kindern zu bekommen.

Ich wünsche Dir viel Kraft für die Entscheidung, wie immer sie ausfällt, es wird bestimmt nicht leicht...
 
Danke Verusha :)

Ich war heute zur Beratung bei einer Spezialistin in der Humangenetik. Sie meinte, dass das alles heißer gekocht wird als gegessen. Sicher warnen die Ärzte und Hersteller davor ein Kind zu zeugen, da es kaum Studien dafür gibt, ob das Medikament die Spermien des Mannes verändern und somit das Kind schädigen könnte. Bei der Frau hingegen gibts schon mehr Studien. Und diese besagt wohl, dass das Risiko genauso hoch sei wie unter normalen Umständen auch. Also 3%.
Eine medizinische Indikation würde daher nicht verordnet werden.
In der Erlangener Frauenklinik ist es so, dass schon so viele Kinder gerngesund zur Welt kamen, obwohl die Mutter MTX zum Zeitpunkt der Befruchtung genommen hat.

Ach ja, Verusha, da fällt mir ein. Ich habe nicht geschrieben, dass ich mich (zumindest im Vorfeld) aufs Kind freuen würde. Das weiß ich nicht. Hatte bisher auch nicht die Gelegenheit gehabt darüber nachzudenken.
Ich habe lediglich die Aussage treffen wollen, dass ich unter normalen Umständen das Kind nicht abtreiben würde.

Er hingegen weigert sich strikt dagegen. Wir sind gerade mal 2 Monate zusammen und das ist zu früh. Dann passt das Finanzielle nicht und überhaupt wollte er nie ein Kind haben. Mal abgesehen davon, dass er den Lärm meines Sohnes nicht abkann.
Dann kommt auch noch dazu, dass er ja dafür unterschreiben musste, dass ihn sein Arzt über das Risiko Kinderplanung aufgeklärt hat.

Ihr seht, wir werden noch einige Gespräche führen müssen.

Werde jetzt mal ins Bett gehen. Bin total müde. Hoffe, den einen oder anderen intressiert dieses Thema. Werde euch natürlich gerne weiterinformieren. Immerhin steht ja noch ein Termin beim Rheumatologen aus.