Zum Thema:
QUELLE: wildcat.de
Joa, mal ganz ehrlich ich bin davon begeistert und stolz auf meinen Stern der etwas rechts (von euch aus gesehen links) über meinem Geschlechtsorgan ist.
Was haltet ihr davon? Habt ihr welche?
Eure Meinung ist gefragt.
https://www.wildcat.de schrieb:Vermutlich ist Scarification (das Anbringen von Schmucknarben) nicht nur eine der intensivsten Formen der Body-Modification, sondern nach Piercing und Tattoo auch die am meisten verbreitete und beliebteste Art den Körper zu verzieren. Sicher ist auf jeden Fall: Scarification ist die älteste Form der Body-Modification!
Oberflächlich betrachtet ist es ja auch die einfachste Art seinen Körper zu zieren und zu kennzeichnen - braucht es doch keine körperverträglichen Farben, Maschinen, Nadeln oder besonderes Wissen sich eine Narbe zuzufügen.
Scarification ist also die natürlichste Form des Körperschmucks, da der Körper selbst den Schmuck – die Narbe - produziert, ohne dass Fremdkörper wie Tattoofarbe oder Schmuck benötigt werden. Kennt man bei verschiedenen Naturvölkern (z.B. Afrikas) Narben als Schmuck oder Kennzeichnung der Zugehörigkeit zu einem Clan oder einer Gruppe, sind uns in der westlichen Kultur Narben nur von Verletzungen her bekannt – sicher hat sogar fast jeder eine Narbe, ist also schon "verziert". Allerdings geht es bei der Scarification nicht um Narben von Platzwunden am Kopf oder Schnitten, die bis auf den Knochen gehen sondern um kunstvolle Verzierung der Haut.
Diese kunstvollen Narben der "Modern Primitives" brauchen neben einem ganzen Schwung Erfahrung auch anatomisches Wissen und vor allem steriles und ordentliches Arbeiten um das gewünschte Ergebnis eines "gesunden" Narben-Motives zu erreichen.
Das Ergebnis – die Narbe
Die Narbe - hängt selbstverständlich stark von der Art der Wunde und der Technik mit der sie geschaffen wurde ab - allerdings bleibt jeder Scarification etwas natürliches und ursprüngliches – denn die Narbenbildung und das Narben-Bild lässt sich nicht mit der Präzision eines Tattoos vergleichen, welches ja größtenteils exakt planbar und filigran auszuführen ist. Bevor wir aber zu den verschiedenen Möglichkeiten des Anbringens einer Narbe kommen (Cutting, Branding ...) möchten wir kurz auf die Narbenbildung der Haut allgemein eingehen - es ist wichtig die Grundlage zu kennen um das Ergebnis planen und verstehen zu können.
Die Haut ist der äußere Schutzmantel des Körpers gegen die Außenwelt und ist in mehreren Schichten aufgebaut. Kommt es zu einer Verletzung der Haut, setzt der Körper also alles in Bewegung um dieses "Loch" im Schutzmantel zu stopfen. Wird nur die äußerste Hautschicht verletzt heilt die Haut spurlos, nur bei tieferen Verletzungen die bis zur Lederhaut und der Unterhaut reichen bilden sich Narben.
Die Wundheilung verläuft in mehreren Phasen, zunächst bildet sich im Wundbereich ein sehr zellreiches Bindegewebe, das zahlreiche Gefäßsprossen enthält (Granulationsgewebe). Vom Wundrand her wächst dann die Regenerationsschicht der Oberhaut (Stratum Germinativum), danach setzt die Verhornung ein und die Wunde ist geschlossen, die Narbe gebildet. Vermehrt man nun gezielt das Granulationsgewebe durch beabsichtigte Verzögerungen der Wundheilung, kommt es an der verletzten Stelle zur gewünschten und vermehrten Narbenbildung.
Das Narbengewebe bildet sich allerdings nicht nur gleichmäßig und analog zur Art, Tiefe und Größe der Wunde sondern auch entsprechend der Behandlung und Bedingungen während der Wundheilung. Jeder kennt Narben, die an manchen Stellen dicker oder breiter ausgeprägt sind als an anderen Stellen, die Ursache ist nicht immer eine entsprechend geformte Wunde. Stellt man sich eine Narbe vom Bauchnabel zur Außenseite des Oberschenkels vor, würde sich diese z.B. beim Laufen unterschiedlich bewegen. Einige Teile der Narbe würden gedehnt, andere zusammengepresst und wieder andere bewegten sich gar nicht. Bei einer "natürlichen" oder OP-Wunde würde das dazu führen, das die verheilte Narbe wegen der sehr unterschiedlichen "Beanspruchung" der Haut während des Heilungsprozesses ungleichmäßig und uneben ist. Bei einer gezielten Scarification muss also dieser stufenweise Übergang der Hautunterschiede (Hautspannung und Dicke) mit der jeweils angewendeten Technik ausgeglichen werden.
Im wesentlichen gibt es zwei Arten Scarifications zu erzeugen; das Schneiden (Cutting) und Brennen (Branding).
Das Cutting
Das Cutting (schneiden der Haut mit einem Skalpell) ist die technisch versierteste Art Narben gezielt zu setzen und gleichmäßige Ergebnisse zu erzielen. Mit dem Skalpell lässt sich sehr fein und ordentlich arbeiten, wenn auch die Ansprüche an die Technik und das Fingerspritzengefühl des Artists sehr hoch sind um die gewünschten Narben zu bekommen. Mit verschiedenen Cutting Techniken lassen sich fast alle denkbaren Motive erzielen - so können auch großflächige Narben zum Beispiel durch Skin-Removal (Hautentfernung) realisiert werden.
Wärend sich das "normale" Cutting auf das Schneiden und Entfernen der Haut beschränkt gibt es weitere Möglichkeiten wie das in ursprünglichen Kulturen Afrikas praktizierte "Packing". Beim Packing wird ein tiefer schräger Schnitt gesetzt um eine Hauttasche zu bilden, in diese wird dann ein Objekt (meistens Ton) eingesetzt. Die Wunde wird dann verschlossen - eine massive Narbenbildung, welche den Fremdkörper ausstößt oder umschließt ist die Folge.
Eine weitere Cutting Technik ist das erzeugen von Narben mit der Tattoo-Maschine. Sicher kennt der ein oder andere vernarbte Tattoos von zu kräftig geratenen Tätowierer Händen - ärgerlich! Aber genau dieser Effekt kann genutzt werden indem man die Tattoo-Maschine ohne Farbe laufen lässt, die (gespreizte) Nadel zu weit aus der Maschine kommen lässt um so im Vergleich mit einem Tattoo viel tiefer zu stechen. Allerdings ist die resultierende Narbenbildung meist nur schwach und ist bestenfalls in leicht geänderter Haut-Tönung zu sehen.
Das Branding
Das Branding teilt sich hauptsächlich in zwei Formen; Dem „Strike Branding“ - hier werden geformten Metallstempel mit z.B. einem Bunsenbrenner erhitzt und ähnlich dem Brandzeichen von Tieren auf die Haut gepresst. Diese Form des Branding ergibt in der Regel keine sehr schönen und regelmäßigen Narben. Vermutlich ist das Strike Branding jedoch die gängigste Form des Branding obwohl mit dieser Methode keine kleinen und geschlossenen Formen gebrannt werden können und das gewünschte Design sich aus verschiedenen einfachen Grundformen zusammensetzen muss.
Eine nicht nur theoretisch alternative Form des Strike-Brandings ist das „Kälte-Branding“ hier wird anstatt mit Hitze, mit extremer Kälte gearbeitet. So kann ein Metallstempel, der zuvor in flüssiges Stickstoff getaucht wurde ebenfalls kräftige Narben durch die Verbrennung mit Kälte hinterlassen. Das Kälte-Branding dürfte allerdings wegen dem nicht ungefährlichem und umständlichen Umgang mit flüssigem Stickstoff eher selten sein.
Ein generelles Problem ist allen Formen des Strike Brandings gemein, ist die Hitze oder Kälte falsch dosiert kann es zu Gewebe-Anhaftungen am Stempel kommen, was beim zurückziehen zum Abreißen von Hautteilen führt.
Eine gute Alternative ist das „Cautery Branding“ – hier ist eine recht genaue „Steuerung“ des Motivs möglich, was später zu einem deutlich besseren Narbenbild führt. Beim Cautery Branding wird mit einem chirurgischen Gerät, dem so genannten „HF-Kauter“ die Haut mittels Strom verödet. Der HF-Kauter ist ähnlich dem Skalpell beim Cutting präzise und komfortabel zu handhaben. Neben diesen beiden Gruppen der Scarification, Cutting und Branding mit all Ihren Spielarten, gibt es verschiedene andere experimentelle oder gewagte Wege die wir hier nicht unerwähnt lassen wollen.
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