Scarification/Cutting/Peeling

Schnarf

auf Entzug
ID: 210819
L
11 Mai 2006
121
4
Zum Thema:

https://www.wildcat.de schrieb:
Vermutlich ist Scarification (das Anbringen von Schmucknarben) nicht nur eine der intensivsten Formen der Body-Modification, sondern nach Piercing und Tattoo auch die am meisten verbreitete und beliebteste Art den Körper zu verzieren. Sicher ist auf jeden Fall: Scarification ist die älteste Form der Body-Modification!
Oberflächlich betrachtet ist es ja auch die einfachste Art seinen Körper zu zieren und zu kennzeichnen - braucht es doch keine körperverträglichen Farben, Maschinen, Nadeln oder besonderes Wissen sich eine Narbe zuzufügen.
Scarification ist also die natürlichste Form des Körperschmucks, da der Körper selbst den Schmuck – die Narbe - produziert, ohne dass Fremdkörper wie Tattoofarbe oder Schmuck benötigt werden. Kennt man bei verschiedenen Naturvölkern (z.B. Afrikas) Narben als Schmuck oder Kennzeichnung der Zugehörigkeit zu einem Clan oder einer Gruppe, sind uns in der westlichen Kultur Narben nur von Verletzungen her bekannt – sicher hat sogar fast jeder eine Narbe, ist also schon "verziert". Allerdings geht es bei der Scarification nicht um Narben von Platzwunden am Kopf oder Schnitten, die bis auf den Knochen gehen sondern um kunstvolle Verzierung der Haut.
Diese kunstvollen Narben der "Modern Primitives" brauchen neben einem ganzen Schwung Erfahrung auch anatomisches Wissen und vor allem steriles und ordentliches Arbeiten um das gewünschte Ergebnis eines "gesunden" Narben-Motives zu erreichen.

Das Ergebnis – die Narbe
Die Narbe - hängt selbstverständlich stark von der Art der Wunde und der Technik mit der sie geschaffen wurde ab - allerdings bleibt jeder Scarification etwas natürliches und ursprüngliches – denn die Narbenbildung und das Narben-Bild lässt sich nicht mit der Präzision eines Tattoos vergleichen, welches ja größtenteils exakt planbar und filigran auszuführen ist. Bevor wir aber zu den verschiedenen Möglichkeiten des Anbringens einer Narbe kommen (Cutting, Branding ...) möchten wir kurz auf die Narbenbildung der Haut allgemein eingehen - es ist wichtig die Grundlage zu kennen um das Ergebnis planen und verstehen zu können.
Die Haut ist der äußere Schutzmantel des Körpers gegen die Außenwelt und ist in mehreren Schichten aufgebaut. Kommt es zu einer Verletzung der Haut, setzt der Körper also alles in Bewegung um dieses "Loch" im Schutzmantel zu stopfen. Wird nur die äußerste Hautschicht verletzt heilt die Haut spurlos, nur bei tieferen Verletzungen die bis zur Lederhaut und der Unterhaut reichen bilden sich Narben.
Die Wundheilung verläuft in mehreren Phasen, zunächst bildet sich im Wundbereich ein sehr zellreiches Bindegewebe, das zahlreiche Gefäßsprossen enthält (Granulationsgewebe). Vom Wundrand her wächst dann die Regenerationsschicht der Oberhaut (Stratum Germinativum), danach setzt die Verhornung ein und die Wunde ist geschlossen, die Narbe gebildet. Vermehrt man nun gezielt das Granulationsgewebe durch beabsichtigte Verzögerungen der Wundheilung, kommt es an der verletzten Stelle zur gewünschten und vermehrten Narbenbildung.
Das Narbengewebe bildet sich allerdings nicht nur gleichmäßig und analog zur Art, Tiefe und Größe der Wunde sondern auch entsprechend der Behandlung und Bedingungen während der Wundheilung. Jeder kennt Narben, die an manchen Stellen dicker oder breiter ausgeprägt sind als an anderen Stellen, die Ursache ist nicht immer eine entsprechend geformte Wunde. Stellt man sich eine Narbe vom Bauchnabel zur Außenseite des Oberschenkels vor, würde sich diese z.B. beim Laufen unterschiedlich bewegen. Einige Teile der Narbe würden gedehnt, andere zusammengepresst und wieder andere bewegten sich gar nicht. Bei einer "natürlichen" oder OP-Wunde würde das dazu führen, das die verheilte Narbe wegen der sehr unterschiedlichen "Beanspruchung" der Haut während des Heilungsprozesses ungleichmäßig und uneben ist. Bei einer gezielten Scarification muss also dieser stufenweise Übergang der Hautunterschiede (Hautspannung und Dicke) mit der jeweils angewendeten Technik ausgeglichen werden.
Im wesentlichen gibt es zwei Arten Scarifications zu erzeugen; das Schneiden (Cutting) und Brennen (Branding).

Das Cutting
Das Cutting (schneiden der Haut mit einem Skalpell) ist die technisch versierteste Art Narben gezielt zu setzen und gleichmäßige Ergebnisse zu erzielen. Mit dem Skalpell lässt sich sehr fein und ordentlich arbeiten, wenn auch die Ansprüche an die Technik und das Fingerspritzengefühl des Artists sehr hoch sind um die gewünschten Narben zu bekommen. Mit verschiedenen Cutting Techniken lassen sich fast alle denkbaren Motive erzielen - so können auch großflächige Narben zum Beispiel durch Skin-Removal (Hautentfernung) realisiert werden.
Wärend sich das "normale" Cutting auf das Schneiden und Entfernen der Haut beschränkt gibt es weitere Möglichkeiten wie das in ursprünglichen Kulturen Afrikas praktizierte "Packing". Beim Packing wird ein tiefer schräger Schnitt gesetzt um eine Hauttasche zu bilden, in diese wird dann ein Objekt (meistens Ton) eingesetzt. Die Wunde wird dann verschlossen - eine massive Narbenbildung, welche den Fremdkörper ausstößt oder umschließt ist die Folge.
Eine weitere Cutting Technik ist das erzeugen von Narben mit der Tattoo-Maschine. Sicher kennt der ein oder andere vernarbte Tattoos von zu kräftig geratenen Tätowierer Händen - ärgerlich! Aber genau dieser Effekt kann genutzt werden indem man die Tattoo-Maschine ohne Farbe laufen lässt, die (gespreizte) Nadel zu weit aus der Maschine kommen lässt um so im Vergleich mit einem Tattoo viel tiefer zu stechen. Allerdings ist die resultierende Narbenbildung meist nur schwach und ist bestenfalls in leicht geänderter Haut-Tönung zu sehen.

Das Branding
Das Branding teilt sich hauptsächlich in zwei Formen; Dem „Strike Branding“ - hier werden geformten Metallstempel mit z.B. einem Bunsenbrenner erhitzt und ähnlich dem Brandzeichen von Tieren auf die Haut gepresst. Diese Form des Branding ergibt in der Regel keine sehr schönen und regelmäßigen Narben. Vermutlich ist das Strike Branding jedoch die gängigste Form des Branding obwohl mit dieser Methode keine kleinen und geschlossenen Formen gebrannt werden können und das gewünschte Design sich aus verschiedenen einfachen Grundformen zusammensetzen muss.
Eine nicht nur theoretisch alternative Form des Strike-Brandings ist das „Kälte-Branding“ hier wird anstatt mit Hitze, mit extremer Kälte gearbeitet. So kann ein Metallstempel, der zuvor in flüssiges Stickstoff getaucht wurde ebenfalls kräftige Narben durch die Verbrennung mit Kälte hinterlassen. Das Kälte-Branding dürfte allerdings wegen dem nicht ungefährlichem und umständlichen Umgang mit flüssigem Stickstoff eher selten sein.
Ein generelles Problem ist allen Formen des Strike Brandings gemein, ist die Hitze oder Kälte falsch dosiert kann es zu Gewebe-Anhaftungen am Stempel kommen, was beim zurückziehen zum Abreißen von Hautteilen führt.
Eine gute Alternative ist das „Cautery Branding“ – hier ist eine recht genaue „Steuerung“ des Motivs möglich, was später zu einem deutlich besseren Narbenbild führt. Beim Cautery Branding wird mit einem chirurgischen Gerät, dem so genannten „HF-Kauter“ die Haut mittels Strom verödet. Der HF-Kauter ist ähnlich dem Skalpell beim Cutting präzise und komfortabel zu handhaben. Neben diesen beiden Gruppen der Scarification, Cutting und Branding mit all Ihren Spielarten, gibt es verschiedene andere experimentelle oder gewagte Wege die wir hier nicht unerwähnt lassen wollen.

QUELLE: wildcat.de


Joa, mal ganz ehrlich ich bin davon begeistert und stolz auf meinen Stern der etwas rechts (von euch aus gesehen links) über meinem Geschlechtsorgan ist.

Was haltet ihr davon? Habt ihr welche?
Eure Meinung ist gefragt.
 
Sieht eigentlich ganz schön aus, aber an mir selber will ich's nie haben, hab zuviel Angst das die Narbe dann die falsche Form bekommt, aber n Ex von mir hatte das beispielsweise, ich habs geliebt.. Ist halt nur blöd das man an den Stellen nicht mehr sonderlich viel merkt.
 
Ich finds eklig. Narben finde ich eklig, sofern sie nicht flach sind. Aber so wulstige Dinger.. nee. Wenn das durch nen Unfall kommt, okay, aber doch nicht wenn man sich sowas selber zufügt.
Branding finde ich eigentlich auch richtig eklig irgendwie. Und sich selber n Stück Haut rausschneiden oder überhaupt was in die Haut schneiden? Nee danke.
Ich hab zwar ein Piercing, aber da ist die Selbstverstümmelung doch weitaus geringer als bei den oben geannten Sachen.
 
ja ich hab narben, allerdings - zum glück - nur kleine und durch unfälle. sich sowas aber absichtlich zuzuführen oder zuführen zu lassen - am besten noch gegen bares - find ich krank. :doh:
 
Ich finds teilweise sogar recht schön, aber trotz meiner 4 (nich unbedingt alle kleinen) Tätowierungen, hätt ich davor Schiß. Also vor den Schmerzen beim Entstehen und vor allem beim abheilen.
 
Ich hab schon einige von dieses Narben dingern gesehen und ich finds sie einfach nur hässlich! Ich bleibe lieber bei den schönen alten Bauchnabelpiercings be frauen, alles andere würd mich nur abschrecken ;)
 
Bauchnabelpiercing? Das hat doch mittlerweile jede Zweite.

Kann es ihm deswegen nicht trotzdem gefallen? :-?

Zum Thema: Ich finde Narben recht interessant, würde mir diese aber nicht wirklich selbst zufügen oder zufügen lassen. Hab schon so eine quer über die rechte Wange, muss als Kunstobjekt an meinem Körper reichen.

Letztendlich meine Meinung wie bei all solchn und ähnlichen Sache, die einen nur persönlich betreffen: Wem es gefällt?! Und wenn sich morgen jemand ein Ohr abschneidet ist mir das auch relativ egal. Sollte ja auch schon mal modern gewesen sein und Mode kommt ja bekanntlich wieder.

Schönen Sonntag,

#FischVolk
 
also ich hab au eins.
ist zwar durch zufall und purer langeweile am see entstanden aber ich finds okay, dass mirn kumpl auf mein rechtes schulterblatt das heisse feuerzeug gedrückt hat :ugly:

am anfang bin ich fast ausgetickt so in dem sinne "fass fällt dem ein" , aber jetzt im nachhhinein find ichs ganz cool, man sieht so richtig die feuerzeugform :ugly:
 
Ich persönlich halte nichts von diesen Arten der Selbstverstümmelung;

Bei den meisten denk ich mir : "na ja, auch ne Krankheit !".

Ich lasse sie aber gewähren, denn jeder hat das Recht auf Selbstverwirklichung.
 
Ich habe einige Jahre unter selbstverletzendem Verhalten gelitten und dementsprechend einige hundert, wenn nicht gar über tausend, Narben an meinem Körper.
Ich bin froh über jede, die kaum noch zu sehen ist und darüber, daß meine Haut relativ wulstfrei abheilt.

Für mich persönlich also keine Besonderheit und nichts, was ich mir als Körperschmuck zulegen würde... :mrgreen:

Da ich aber Tattoos habe und mag und auch Piercings mag und sogar mal 7 Stück hatte (inzwischen nur noch 2), bin ich relativ tolerant gegen fast jegliche Art von Körper"verschönerung", weil Schönheit immer im Auge des Betrachters liegt...

(Aber ich sollte mir vielleicht überlegen, ob ich damit nicht mein Geld verdienen kann... Qualifikation hab ich im Umgang mit Skalpell und ählichen Dingen nun wirklich genug :ugly:)
 
yerusha schrieb:
bin ich relativ tolerant gegen fast jegliche Art von Körper"verschönerung", weil Schönheit immer im Auge des Betrachters liegt...
Genau, wenn ich dann an den Satz von
schnarf schrieb:
stolz auf meinen Stern
anknüpfe: Er ist stolz, aber er ist auch erst 16.

Frag ihn wenn er 20 ist nochmal, und dann wenn er 30 ist!

Wiki sagt neutral/tolerant dazu
in ähnlicher Weise wird dies heute im Bereich der Körpermodifikation praktiziert: Dabei werden mit heißem Metall Muster in die Haut gebrannt. Die zurückbleibenden Narben haben für manche Menschen, ähnlich wie Tattoos oder Piercings, den Stellenwert von Körperschmuck.

Es erinnert mich stark an Stämme in Afrika, die ähnliche Rituale zur Mannbarkeit pflegen. Oder an den "Wilden Westen", wo Cowboys ihre "Rinder" brandmarkten um zu zeigen wer der Besitzer ist!

Das bedenken die Leute die sich so was in einem Anfall von Liebesrausch machen lassen nicht, morgen ist der Freund weg, und das "Brandzeichen" bleibt! Und das schönste ist er wird auch nach 20 Jahren noch damit angeben das er damals einer (oder mehreren) Frauen sein Brandzeichen aufgedrückt hat.

Aber so soll jeder nach seinem Gusto selig werden, solange man es nicht von mir verlangt; oder mir nachher die Ohren volljammert "Was soll ich nur machen, wie bekomme ich das wieder weg" oder ähnlich.

In diesem Sinne einen schönen Sonntag Abend

Norbert
 
Ich find sowas wirklich nicht normal, es gibt genügend Leute, die Cutting aus psychischen Gründen betreiben, das ist auch nicht unbedingt normal, aber für diese Menschen eine Möglichkeit Schmerz zu verarbeiten. Aber sowas der "Schönheit" (wenn man das überhaupt dazu sagen kann) wegen zu machen, das grenzt m.E. nach schon fast an Perversion.
Und die ganzen Kiddies, die sowas cool finden, die schreien dann wenn sich mal was entzündet...
 
Genau, wenn ich dann an den Satz von anknüpfe: Er ist stolz, aber er ist auch erst 16.

Frag ihn wenn er 20 ist nochmal, und dann wenn er 30 ist!

Wiki sagt neutral/tolerant dazu

Es erinnert mich stark an Stämme in Afrika, die ähnliche Rituale zur Mannbarkeit pflegen. Oder an den "Wilden Westen", wo Cowboys ihre "Rinder" brandmarkten um zu zeigen wer der Besitzer ist!

Das bedenken die Leute die sich so was in einem Anfall von Liebesrausch machen lassen nicht, morgen ist der Freund weg, und das "Brandzeichen" bleibt! Und das schönste ist er wird auch nach 20 Jahren noch damit angeben das er damals einer (oder mehreren) Frauen sein Brandzeichen aufgedrückt hat.

Aber so soll jeder nach seinem Gusto selig werden, solange man es nicht von mir verlangt; oder mir nachher die Ohren volljammert "Was soll ich nur machen, wie bekomme ich das wieder weg" oder ähnlich.

In diesem Sinne einen schönen Sonntag Abend

Norbert

du must cutting von branding unterscheiden, zwei verschiedene sachen..

yerusha: glückwunsch, hab sieben wulstige, recht zum glück "nur" sichtbar.
 
ja ich hab narben, allerdings - zum glück - nur kleine und durch unfälle. sich sowas aber absichtlich zuzuführen oder zuführen zu lassen - am besten noch gegen bares - find ich krank. :doh:

Also ich finde ja Tatoos und Piercings okay - nicht mein Fall, aber wer es möchte bitte (sieht bei manchen auch echt sehr gut aus), aber sich absichtlich narben zuzufügen ist wirklich nicht normal. Erinnert mich immer an "cutting".