Illegale Software melden?

CyberDelia

Well-known member
12 Juni 2006
58
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Hi @all,

ich bin als Freiberuflicher System / Netzwerkadministrator unterwegs und habe seit kurzem einen Kunden der eine menge unlizensierter Software einsetzt. Muss ich das melden? kann ich auch mit dran sein wenn ich das nicht melde?

Danke für Eure Antwort
 
naja wenn sich rumspricht, daß du deine kunden anschwärzt, was denkst du, wer dich dann noch engagiert?
 
alle leute die ich kenn, die was in der branche machen, halten da den mund, der erste der da was sagen würde, wäre alle kunden los. versuch lieber in nem gespräch mit den kunden anzudeuten, dass ihn das in schwierigkeiten bringen kann (aber nicht wegen dir). vielleicht sind die lizenzen ja auch gar nicht so teuer wie gedacht.
Unser admin hatte nix gegen "ausprobieren", was dann durchaus mal ein ganzes Projekt war (also mehr als ne Demo). Wenn das Programm dann als ok eingestuft wurde, wurde es auch gekauft, wenn nicht, dann nicht.
wenn man son microsoft vertriebslizenz dingens hat, bekommt man die sachen günstiger (->weiterverkaufen), ist aber im regelfall als admin dann auch für unlizensierte microsoftprodukte bei kunden komplett verantwortlich.
Kennst du nicht jemanden in der Branche, den du mal fragen kannst wie die sich bei sowas verhalten?
 
alle leute die ich kenn, die was in der branche machen, halten da den mund, der erste der da was sagen würde, wäre alle kunden los.
Das muss aber ein merkwürdiger Kundenstamm sein. :-?

Wenn unlizensierte Software in Betrieben eingesetzt wird ist das nunmal strafbar, da führt wohl kein Weg dran vorbei. Wenn du Mitwisser bist und es verschweigst, weiß ich nicht, ob und inwiefern du dafür belangt werden kannst.

Jedenfalls macht es nicht gerade einen seriösen Eindruck, wenn eine Firma da mit der Software rummauschelt.
 
Also ich würde auch nix sagen! Weil man ja mit der Softwar nix am Hut hat... man kann das ja alles "dezent" übersehn ^^
Und die anderen haben auch Recht! Wenn du was sagst, wars das mit dem Geschäft...

Ne Anonyme Anzeige(Hinweis an die Polizei) wär vielleicht möglich..

---zyclop
 
Schwierig.
Ich würd versuchen, dem seine Raubkopien dezent auszureden , äquivalente Freeware anbieten oder billige/ preiswerte Originale. Man kann das ja in Fehleranfälligkeit, keine Updatemöglichkeiten, verschärfte Kontrollen etc, also in Fachchinesisch so erklären, das er es sich überlegt.
Es gibt ja fast nichts, was es legal nicht als Ersatz geben würde.
 
Mal ohne Gewähr, weil aus irgendwelchen Windungen meines Kleinhirns, müsste die Quelle wieder suchen.

Man macht sich nur bei bestimmten Straftaten bei Nichtmeldung selbst strafbar.
Dazu gehört Mord, Totschlag, Bildung einer kriminellen Vereinigung und vielleicht noch einiges anderes.

Ich kann da aber gerne nochmal suchen, ich hatte es schon einmal gefunden. ;)

Ansonsten würde ich meinen Kunden nicht anzeigen, da könnte schon ein Zusammenhang zwischen deiner Arbeit und der Anzeige gesehen werden.
Weiterhin weiß ich ja nicht, ob du eine Verschwiegenheitsvereinbarung unterschrieben hast, ist eigentlich bei freien Mitarbeitern so üblich, wenigstens bei "gescheiten" Firmen. Gecheite Firmen setzen allerdings auch keine unlizenzierte SW ein, wenigstens nicht wissentlich.
 
Wenn unlizensierte Software in Betrieben eingesetzt wird ist das nunmal strafbar, da führt wohl kein Weg dran vorbei. Wenn du Mitwisser bist und es verschweigst, weiß ich nicht, ob und inwiefern du dafür belangt werden kannst.
Ist zum Glück ohne Konsequenzen.

Woher soll man auch wissen, dass keine Lizenzen existieren? Wenn ich ins Reisebüro gehe und die dort Windows auf dem Rechner haben, muss ich ja auch nicht fragen, ob die eine Lizenz haben. :D

Als IT-Dienstleister würde ich den Kunden darauf hinweisen, dass er unterlizensiert ist und ihm anbieten, ein Angebot zu machen. Gleichzeitig würde ich klarstellen, dass ich nicht vorhabe, ihn anzuschwärzen, es nur darum gehe, ihn vor möglichen Folgen zu warnen.

Marty
 
Natürlich nicht, aber in diesem Fall ist es ja bekannt und man ist dann schon Mitwisser.

Wenn das bei Copyrightverletzungen auch straflos bleibt ist ja gut! ;)

Hm, es gibt aber keine Pflicht, das zu melden. Und es gibt auch keine Strafe, wenn du es eben nicht tust.

Das ist ja der Kausus Knaxus. Sonst könnten ja auch Nachbarn verurteilt werden, die jahrelang mit ansehen, wie die Kinder der Nachbarn misshandelt werden. Ist leider nicht der Fall, hier wäre das eher vonnöten, nicht bei Lizenzverletzungen!
 
In der c't gab es deswegen mal nen Artikel https://www.heise.de/kiosk/archiv/ct/06/08/170/

anddie

Mal sehen, im Augenblick betrifft es mich nicht, also muss ich die 40 Cent nicht ausgeben. ;)

Außer Frage steht: Man kann anzeigen. Ob man muss, glaube ich weniger.

Ich pers. habe eher die Erfahrung gemacht, dass freie da auch eher "frei" denken. Ich kenne sogar einen, der hatte ein Excel Makro, mit dem man Passwörter von Oracle Apps. herausfinden konnte. :-?
 
Woher weiß man das denn? Sicher wissen kann man es nur, wenn der Geschäftsführer es einem sagt, oder?

Marty

Deswegen hab ich ja gefragt. Lizenzen liegen ja meißtens irgendwo verschlossen.

Fall1: Lizensiert->Ich kann nicht prüfen ob die Lizenz gekauft/geklaut ist.
Fall2: Keine Lizenz : Demo ? oder nicht lauffähig.

Deswegen frag ich.

Oder wurde jemand gebeten alle Software mit dem Schlüssel von einer illegalen Quelle zu installieren?
 
Ich würde dem Kunden dezent auf einen Gutachter für Lizensierung in seiner Firma hinweisen. Dieser Gutachter ist zu Verschwiegenheit verpflichtet, macht eine Analyse über die eingesetzte Software, welche Lizenzen vorhanden sind und welche noch erworben werden müssen. Anschließend gibt er dem Kunden eine verbindliche Empfehlung.

Ob der Kunde diese Empfehlung umsetzt ist dem Gutachter im Grunde egal.

So hat Dein Kunde zumindest den ersten Schritt gegen sein Lizenzproblem getan.

Allerdings lohnt sich das wahrscheinlich erst für größere Firmen.
 
Oft ist es auch so, dass Mitarbeiter sich irgendwas laden und dies auch verbreiten. Tolle Programme... Die Lizenzbedingungen lesen sich die wenigsten durch.

Ich habe mal den Spass mitgemacht, als es um eine Inventarisierung der vorhandenen Programme ging. Horror! Und da steckt richtig Geld dahinter.
Wir haben auch für Lizenzen bezahlt, die keiner mehr brauchte.

Daher wurden auch die Benutzerrechte mit Einführung von XP extrem heruntergeschraubt.