Diplom oder Bachelor?

jpwfour

NoOb
ID: 303735
L
9 Dezember 2007
423
75
Ich habe jetzt (noch) die Möglichkeit, mich entweder für den Bachelor Studiengang Informatik oder aber den Diplom Studiengang zu entscheiden (da die Uni Bremen da wohl etwas hinterher hängt).

An sich sehe ich wohl mehr Potenzial im Diplom Studiengang, da man ja da
1. Bachelor und Master quasi zusammen hat und ich eh vorhatte, meinen Master auch zu machen,
2. denke ich mal, dass ein Diplom später mal vielleicht besser "angesehen" wird (also hoffe ich mal, dass man damit auf jeden fall einem bachelor vorgezogen wird, und vielleicht sogar auch einem master? )
3. man so ja nur eine große prüfung machen muss? (am ende des studiums, bei bachelor ja eine und beim master auch noch eine, ist ja dann eine mehr die man verhauen kann :D )

aber eure meinungen dazu wären auch mal ganz interessant, falls jemand schon ein studium abgeschlossen hat ;)

und weiß vielleicht jemand, wie das mit dem Bafög aussieht?
da Bachelor ja als erst studium zählt, bekommt man bafög, aber wenn man dann weitermacht mit master, hab ich gehört,. bekommt man keines mehr wegen zweitstudium.

das könnte man ja dann via diplom auch umgehen, da man ja so durchgehend nur erststudium hat?

(btw: wobei ich wohl eh nicht so viel bekomme, da es hier noch nicht mal studiengebühren gibt, bremen ist halt überall etwas hinterher :mrgreen:)
 
Guten Morgen,
ich bin spontan fürs Bachelor- und Masterstudium.
1. Mittlerweile dürften die meisten Arbeitgeber verstanden haben, dass das neue System nicht unbedingt schlechter ist (bzw. dass es auch irgendwann einfach keine anderen Möglichkeiten mehr gibt), darüber würde ich mir also keine Sorgen machen, zumal man sich ja durch den Master weiterqualifiziert und damit z. B. im Lebenslauf zeigt, dass man Größeres vorhat.
2. Ich sehe eher Probleme, falls es mit einer Vorlesung nicht so gut klappt und du irgendwas nachholen musst, während die Uni plötzlich doch dabei ist, den Diplomstudiengang abzuschaffen und irgendwelche Veranstaltungen nur noch in sehr begrenztem oder anderem Umfang anbietet, wenn überhaupt.
3. Die Tatsache, ob du einmal oder zweimal eine Abschlussarbeit schreiben musst, würde ich nicht als Kriterium verwenden.
4. Bafög wird auch beim Master ausgezahlt, allerdings nur, wenn der Master konsekutiv ist, also auf dem Bachelor aufbaut. Du solltest also nicht B.Sc. in Physik und dann M.A. in Psychologie machen, wenn du Bafög haben möchtest. Die Höhe des Bafögs ist übrigens nicht von den Studiengebühren abhängig, zumindest hat sich mein Bafög nicht erhöht, als die Gebühren kamen.

Vielleicht konnte ich ja ein bisschen helfen; frohes Entscheiden noch ;)
Marion
 
Um mal noch ein paar Gedanken zu ergänzen...

Natürlich hängt das stark von der Uni ab. Bei uns hier ist die Umstellung auf Ba/Ma ziemlich hopplahopp gegangen. Uns wurde das vom Land geradezu aufgezwungen und dann musste alles sehr schnell gehen. Im Ergebnis wirken die Ba/Ma-Studienpläne ziemlich unausgegoren und die Bachelor-Studenten beschweren sich. Insbesondere haben sie extrem viele Prüfungen im Grundstudium (10 Prüfungen in 2-3 Wochen ist nicht ohne) und entsprechend hoch sind die Durchfallraten. Man musste halt das Grundstudium so raffen, dass man nach 6 oder 7 Semester dem Studenten einen berufsqualifizierenden Bachelor-Abschluss in die Hand drücken kann. Im Vergleich dazu war der Diplom-Studienplan wesentlich ausgereifter und abgestimmter, man hatte genügend viele Jahrgänge um den immer weiter zu optimieren. Das spräche, wenn Du die Wahl hast, eher für Diplom. Man muss natürlich auch beachten, wie schnell die Abschaffung des Diploms geplant ist. Wenn dann bestimmte Vorlesungen irgendwann nicht mehr angeboten werden, kann das doof werden.

2. denke ich mal, dass ein Diplom später mal vielleicht besser "angesehen" wird (also hoffe ich mal, dass man damit auf jeden fall einem bachelor vorgezogen wird, und vielleicht sogar auch einem master? )

Diplom > Bachelor ist denke ich klar. Diplom vs. Master kann man so pauschal nicht sagen. In Deutschland vielleicht, im Ausland schon wieder nicht mehr. Und auch in Deutschland lernen die Firmen langsam, was das ist.

3. man so ja nur eine große prüfung machen muss? (am ende des studiums, bei bachelor ja eine und beim master auch noch eine, ist ja dann eine mehr die man verhauen kann :D )

Stimmt so nicht. Eine "Große Prüfung" gibt es im Informatik-Diplom imho sowieso nicht (naja hängt von der Uni ab). Bei uns hast Du halt Komplexprüfungen am Ende des Studiums aber das ist nicht nur eine und das ist im Diplom ebenso wie im Master. Was Du natürlich hast ist die Masterarbeit, so wie die Diplomarbeit. Und am Ende des Bachelors kommt sicherlich die Bachelorarbeit dazu. Aber es sei Dir gleich gesagt, dass viele Unis sowas schon lange im Programm haben. Bei uns gab es da immer die "Studienarbeit", die musste man neben dem Studium noch vor der Diplomarbeit machen, Umfang ca. 1 Semester. Ist also nichts anderes als jetzt die Bachelorarbeit, heißt nur anders und kommt ein bisschen früher.

Man sollte sowas aber generell nicht als unangenehme Pflicht sehen, sondern als Chance, quasi als Generalprobe für die Diplomarbeit / Masterarbeit. Denn am Ende zählt hauptsächlich die Note der Diplomarbeit / Masterarbeit und da hat man sowas wenigstens schon mal gemacht.


Insgesamt fände ich persönlich Diplom zwar besser, hauptsächlich weil es halt alles "aus einem Guss" ist, aber man muss das konkret auf die Lage an der Universität Deiner Wahl beziehen. Wie gesagt, hier an der Uni gibt's schon lange kein Diplom mehr, da hat man gar nicht erst die Wahl. Und wie's in Bremen aussieht weiß ich auch nicht.
 
an unserer Uni gibt ers dieses jahr noch den Diplom-Studiengang fuer MaschBau, und den nehm ich auch. Ba gibt's zwar auch, aber Dipl. ist um Laengen besser, sagen auch die Profs, wer kann sollte noch das Diplom machen.

aber ist schwierig das alles zu entscheiden, keine Frage
 
an unserer Uni gibt ers dieses jahr noch den Diplom-Studiengang fuer MaschBau, und den nehm ich auch. Ba gibt's zwar auch, aber Dipl. ist um Laengen besser, sagen auch die Profs, wer kann sollte noch das Diplom machen.

Das Problem bei der Sache ist allerdings, sollte man einen Schein nicht bekommen, kann es bis zu 4 Semester dauern bis du den an deiner Uni nachmachen kannst, da BA / MA Kurse nicht zwingend dem Dipl. ähneln.
Meine Freundin hatte vor kurzem das Problem. Glücklicher Weise hat sie bestanden, sonst hätte sie 1 Semseter warten müssen.
 
Ganz klar Diplom, da Bc/Ma in vielen Ländern, entgegen der weitläufigen Meinung, nicht anerkannt werden. Deshalb sollte man, wenn man die Möglichkeit hat, das Diplom wählen.
 
also derzeit versuche ich noch, jemand kompetenten an der uni zu finden, der einem die bisherigen anmelde zahlen nennen kann und darf ;)

schließlich wäre es ja blöd, wenn ich mich nun als einziger zum diplom anmelde bzw. zum bachelor.

bachelor gibt es schon seit 3 jahren (glaube ich jedenfalls), master wurde nun erstmals zum SS 08 eingeführt.

nach den angaben über studieninhalte etc. zu urteilen, kommt es quasi aufs gleiche raus, ob man nun diplom macht oder bachelor + master, nur das bei 2terem einige "module" zeitlich zum diplom verschoben sind.

ein wechsel zw. den studiengängen bachelor und diplom ist in beide seiten theoretisch möglich, da die kurse/module und alles anerkannt werden, nur würde die uni einem wechsel von bachelor zu diplom nicht zustimmen, aber umgekehrt ist das problemlos möglich (nach auskunft der achso kompetenten beraterin :) )
 
Wenn du wirklich die Uni meinst (bin mir ATM nicht sicher, ob die auch Informatik anbieten) und dann auch das Uni-Diplom bekommst, würde ich dir dies auch empfehlen. Im Gegensatz zu einigen überstürzt und planlos zusammengewürfelten Bachelor/Master Studienordnungen, kann man beim Diplom zumindest davon ausgehen, dass der "Lehrplan" gut "erprobt" ist.

Meinst du allerdings nur die Hochschule, würdest du evtl. nur ein FH-Diplom bekommen. Das FH-Diplom wird mit dem Bachelor gleichgestellt, zählt aber schon als abgeschlossene Ausbildung, sprich für einen etwaigen aufbauenden Master gibts dann definitiv kein BAFöG mehr. In diesem Fall würde ich zur Bachelor-Master-Kombi raten.

Ein genereller Nachteil der Bachelor/Master Geschichte bleibt allerdings, dass beide "Studiengänge" voneinander unabhängig angeboten werden. Angenommen du studierst den Bachelor, um später den Master zu machen. Da der Master nur optional ist, ist die Uni auch nicht verpflichtet, den Master-Studiengang anzubieten. Wenn du Pech hast, dann hat die Uni den Master-Studiengang schon wieder eingestellt, noch bevor du mit dem Bachelor fertig bist und du darfst dir für den Master eine andere Uni suchen.

Und schlag dir diese "ein Wechsel ist möglich" Überlegung aus dem Kopf. Theoretisch geht das vielleicht, aber praktisch sehen die vom BAFöG das als ein abgebrochenes Erststudium plus Zweitstudium an, halten sich die Ohren zu und streichen dir die Förderung.

MfG
Sven
 
Ich werde im nächsten Jahr einer der letzten Teilnehmer von Dipl. Betriebswirten sein an der PFH Göttingen.
Ich habe mich zum Dipl. entschlossen, da diese Bezeichnung bereits bekannt ist und die "Personaler" damit eine gute Ausbildung verbinden. Der Bachelor ist von FH zu FH noch sehr unterschiedlich, was zu Qualitätsunterschieden führen kann. Somit ist der Bachelor sozusagen ein Überraschungspaket.
 
Ich fang jetzt das Diplom an, weil ich dort individuellere Kombinationsmoeglichkeiten habe im Vgl zum Bachelor. Danach sollte man vllt auch mal schauen.
 
Ganz klar Diplom, da Bc/Ma in vielen Ländern, entgegen der weitläufigen Meinung, nicht anerkannt werden. Deshalb sollte man, wenn man die Möglichkeit hat, das Diplom wählen.

Ich kenns eher andersrum, dass viele Länder (vorallem die engl. sprachigen) keine Ahnung haben was ein Diplom ist, bzw was das wert ist.
Ein Diplom holt man sich da für Sprachen, also man macht einen Test und wenn man den besteht hat man nen Diplom in Englisch.
Und da Diplom ja aber mehr wert ist als ein Bachelor, die meisten es aber gleichsetzen, hast du praktisch 1-2 Jahre "verschenkt".

Ich persönlich würde empfehlen, insbesondere wenn du nicht nur in Deutschland blieben willst zum arbeiten, Ba/Ma anstatt Dipl zu machen.
Auf jeden Fall wenns dich nach England oder USA ziehen wird
 
Genau meine Meinung. Deswegen hab ich mir zum Beispiel die Entscheidung damals auch veradmmt schwierig gemacht. Entweder den "aktuellen" Bachelor oder das "alte" Diplom. Letzendlich ist es das Diplom geworden, weil ich dort spezifischer meine Module raussuchen kann, das waere beim Bachelor nicht gegangen.

Lasst uns in ein paar Jahren drueber reden :mrgreen:

@Threadersteller: Vllt hast du ja mal die Möglichkeit mit Diplom- und BA-Studenten der Uni Bremen zu reden und sie nach ihren persoenlichen Eindrücken zu fragen - oder auch die Profs.
 
Ich kenns eher andersrum, dass viele Länder (vorallem die engl. sprachigen) keine Ahnung haben was ein Diplom ist, bzw was das wert ist.
Also die Engländer wissen ganz genau was ein deutsches naturwissenschaftliches Diplom wert ist und daß es alle mal besser ist als ihr eigener Bachelor.
 
also diplom und master würd ich schon relativ auf die gleiche stufe stellen, jedenfalls wenn ich mir anschau, was man da so lernen muss und leisten muss, kommt dass an sich ufs gleiche raus, aber
diplom -> 9 semester
bachelor -> 6 + master 4 = 10...

also so gesehen spart man ein semester, und ja,ich meine in meinem fall die uni, also uni-diplom.

hm, mit ein paar studenten konnte ich schon sprechen, aber da die zum großteil duales studium machen, was nur in verbindung mit bachelor angeboten wird, haben die mir alle zum diplom geraten, was aber eher an den unsicheren aussichten für ihr master studium liegt (da dieses ja jetzt zum ersten mal dieses SS geben wird).

die profs sind alle vom diplom begeistert, aber das liegt wohl daran, dass sie unfähig waren bzw. es wegen vorschriften nicht konnten, den lehrplan gut umzusetzen, also im fazit etwa:
bachelor+master entspricht zu 90% dem diplom, von dem was die einem vermitteln, aber mit nur bachelor kann man noch gar nichts, da die wirkich wichtigen sachen erst im master kommen 8O

und das von einem prof...

er meinte dann noch zur verteidigung des bachelors, dass dieser schon sinn macht, aber halt eben nur in verbindung mit einem dualen studium, da man dort praxis vermittelt bekommt, und die sei eh besser als jedes studium (warum ist er dann professor geworden? ).

scheint mir eine verzwickte sache zu sein, so wie bei medizinischen diagnosen, man fragt 2, und bekommt 3 verschiedene meinungen :-?

da der diplom studiengang dieses SS das letzte mal angeboten wird, sollte man nur nicht allzu oft semester wiederholen wollen, aber dass hatte ich eh nicht vor :LOL:
 
Meine Empfehlung: Mach das Diplom, egal ob UNI oder FH Diplom!

Es ist grundsätzlich der größte Unsinn das man einen Ba-Studiengang mit einem Diplomstudiengang (auch nicht mit FH !!!) gleichsetzen kann. Ein Ba ist nicht viel mehr als ein sehr gut ausgebildeter Facharbeiter (entspricht nicht ganz den Fakten, wird aber von vielen Personalstellen so gesehen - ganz salop gesagt) es ist keinesfalls identisch mit einem Diplom-Ing. (UNI/FH).

Auch ist der Qualitätsunterschied zwischen Dipl.-Ing. (FH) und Dipl.-Ing. (UNI) nicht so groß wie einige Beiträge höher behautptet wird. Der hauptsächliche Unterschied liegt im Einsatzgebiet, da ein FH Studiengang ein wesentlich höheren Praxisanteil aufweist als ein UNI Studiengang. Weiterhin gilt der Deutsche Diplomingenieur auch im Ausland als Qualitätsstandart und ist ein gern genommener Beschäftigter - lediglich kleine ausländische Unternehmen (wie der Maurer von nebenan) können mit dem Titel Dipl. nichts anfangen. Z.T. wird in Unternehmenspräsentationen damit geworben, dass "hier der Deutsche Ingenieur arbeitet".

Einige Beiträge höher steht auch Diplom=0,9(Ba+Ma), laut Aussage eines Professors, und das entspricht auch den Tatsachen, einfache Analogie: ein Studiengang der 8-10 Semester dauert kann keinesfalls mit einem Studiengang gleichgesetzt werden der eine wesentlich kürzere Studienzeit hat. Dies mag in wirtschaftlichen Studiengängen nicht so wahnsinnig auffallen - ganz besonders allerdings in technischen Studienrichtungen, in dem man durchschnittlich 40SWS (realistischer Wert) schon im Diplomstudiengang hat.

MfG
 
Huhu,

will auch ein paar meiner Gedanken zu dem Thema einwerfen:

Bachelor-Studiengänge sind oft (sicher nicht alle!) neu konzipiert und damit schlicht moderner als die vergleichbaren Diplome. Deswegen würde ich weder Bachelor noch Diplom generell ausschließen. Sieh dir die Studieninhalte an, sprich mit Studierenden, setz dich in eine Vorlesung und schau dir an wie die Stimmung im Studiengang ist. Das sollten meiner Meinung nach die ausschlaggebenden Faktoren für deine Entscheidung sein.

Zum konsekutiven Master solltest du dich gut informieren und abwägen, ob das der richtige Weg für dich ist. Denn der widerspricht dem Grundgedanken des "lebenslangen Lernens" der der Trennung von Bachelor und Master zugrunde liegt. Um das zu verdeutlichen: Was bringt dir mehr? Ein Master mit ~ 25 jährigen Studierenden die alle wie du keine Berufserfahrung haben und bisher nur die Schulbank gedrückt haben, oder ein Master mit ~ 35 jährigen Studierenden aus unterschiedlichen Branchen mit unterschiedlichen Perspektiven und Erwartungen.

Und zum "Wert" deines Abschlusses meine persönliche Erfahrung: Gerade bei Informatik / Wirtschaft ist es in erster Linie Berufserfahrung, die deinen Wert auf dem Arbeitsmarkt steigert. Es gibt sicher geringe Aufschläge für Master / ph.D. / Doktor, aber der Unterschied zwischen Bachelor und Diplom ist beim Einstiegsgehalt kaum zu merken. Versetz dich mal in die Lage deines zukünftigen Chefs: Er "kauft dich ein" um dich an seine Kunden weiter zu verkaufen. Ob direkt oder indirekt ist dabei weniger entscheidend. Wenn du bereits Berufserfahrung hast, dann kann er dich schneller weiter verkaufen bzw. muss weniger in deine Ausbildung investieren. Wenn er "Dr." oder "ph.D." auf deine Visitenkarte schreiben kann, dann bezahlen seine Kunden mehr für dich bzw. deine Arbeit. Aber ein "Diplom xyz" oder ein "Bachelor xyz" interessiert auf der Visitenkarte wenig.

Hoffe das gibt dir den ein oder anderen Denkanstoß. ;)

Gruß, Zera
 
Ich habe jetzt (noch) die Möglichkeit, mich entweder für den Bachelor Studiengang Informatik oder aber den Diplom Studiengang zu entscheiden (da die Uni Bremen da wohl etwas hinterher hängt).

An sich sehe ich wohl mehr Potenzial im Diplom Studiengang, da man ja da
1. Bachelor und Master quasi zusammen hat und ich eh vorhatte, meinen Master auch zu machen,
2. denke ich mal, dass ein Diplom später mal vielleicht besser "angesehen" wird (also hoffe ich mal, dass man damit auf jeden fall einem bachelor vorgezogen wird, und vielleicht sogar auch einem master? )
3. man so ja nur eine große prüfung machen muss? (am ende des studiums, bei bachelor ja eine und beim master auch noch eine, ist ja dann eine mehr die man verhauen kann :D )

Zu 1.
Falsch, Bachelor und Master hat man nicht zusammen. Das sind zwei seperate Studien, wobei du den Master nur machen kannst, wenn du einen akademischen Abschluss besitzt. Das du den Master machen willst, ist schön, aber das du ihn auch machen kannst ist nicht sicher. Plätze in den Masterstudiengängen sind limitiert bzw. haben auch Auflagen (ähnlich wie NC). Ist dein Bachelorzeugniss nicht so gut, kannst du dein Masterstudium vergessen und selbst wenn, ist nicht sicher ob du den Studienplatz auch bekommst. Ich bin mir nicht mehr ganz sicher ob das stimmt, aber ich glaube das dieses Bachelor-Master-System nur für 25% der Bachelor-Absolventen einen Masterplatz zur Verfügung stellt.

Zu 2.
Das Diplom ist eine solide Sache und in der deutschen Wirtschaft anerkannt. Bei den Bachelor und Masterstudiengängen würde ich mir auch keine Sorge machen, dass du damit keinen Job bekommst. Diese akademischen Abschlüsse gibt es auch schon seit einigen Jahren und sollten sich, bis du deinen Abschluss gemacht hast, noch weiter etabliert haben.
Allerdings solltest du vor "Leichen" aufpassen, gibt einige Studiengänge, wo der Bachelor noch nicht aggreditiert ist, d.h. der Abschluss, den du damit erwirbst ist nicht anerkannt.
Außerdem solltest du auch mal einen Blick auf die jeweilige Studien- und Prüfungsordnung werfen, denn zum Teil gibt es da die abenteuerlichsten Sachen und ist für viele Bachelor- und Masterstudiengänge noch gar nicht ausgereift.
Beispiel: Ein Freund von mir macht jetzt Master. Teil dieses Master ist eine Veranstalltung, die eigentlich nur für Bachelorleute vorgesehen ist. D.h. der Dozent schmeißt die Masterleute raus, er kann den Schein nicht machen obwohl er ihn machen muss. -> er kommt nicht weiter

Was allerdings auch gegen das Diplom spricht. Die Diplomstudiengänge laufen aus und ist in vielen Fachbreichen nur noch ein Klotz am Bein. Merke ich zum Teil selber, Veranstalltungen für Diplomer werden runter gefahren, Seminare usw. gibts fast nur noch für Bachelorleute.

zu 3.
Auch das ist falsch. Im Diplomstudiengang gibt es ein Vordiplom, welches du durch eine Zwischenprüfung nach dem 4. Semester erwirbst. Es gibt also nicht nur eine große Prüfung, sondern du hast auch zwei und hast somit auch eine mehr, du die verhauen kannst. Allerdings ist das Vordiplom kein akademischer Grad oder ein berufsfähiger Abschluss!
Das ist der Vorteil vom Bachelor, du hast auf jeden Fall einen berufsfähigen Abschluss und kannst danach immer noch schauen was du machst. Das Ziel ist quasi greifbarer, denn ein Diplomstudium kann sich echt lange hin ziehen und ist nicht so förderlich für die Motivation, wenn das Ziel noch so weit weg ist.


Aus eigener Erfahrung kann ich dir nur Raten, mach Bachelor. Ich mache selber noch Diplom und wenn damals, die Bachelor-Studiengänge etwas ausgereifter gewesen wären, hätte ich auch liebend gern Bachelor gemacht.

So ein bissl viel Text, aber ich hoffe ich konnte dir helfen.
 
Es ist grundsätzlich der größte Unsinn das man einen Ba-Studiengang mit einem Diplomstudiengang (auch nicht mit FH !!!) gleichsetzen kann.
Ich persönlich halte das ja auch für absoluten Schwachsinn, aber laut Besoldung ist es so [1] und auch bei diversen Stellenausschreibungen wird es offenbar so gehandhabt.

Auch ist der Qualitätsunterschied zwischen Dipl.-Ing. (FH) und Dipl.-Ing. (UNI) nicht so groß wie einige Beiträge höher behautptet wird. Der hauptsächliche Unterschied liegt im Einsatzgebiet, da ein FH Studiengang ein wesentlich höheren Praxisanteil aufweist als ein UNI Studiengang.
Dem kann ich eigentlich auch nur voll zustimmen. Wobei das aber auch wieder stark vom jeweiligen Studiengang (und der jeweiligen Uni) abhängig ist. Uni-Informatiker kann man als Dipl.-Ing.(FH) auch mal müde belächeln, während das bei 'nem Uni-Physiker in der Regel unangebracht wäre.

MfG
Sven

[1] https://de.wikipedia.org/wiki/Diplom#Besoldungsrechtliche_Einordnung_in_Deutschland
 
da der diplom studiengang dieses SS das letzte mal angeboten wird, sollte man nur nicht allzu oft semester wiederholen wollen, aber dass hatte ich eh nicht vor :LOL:

Das kann tierisch in die Hose gehen! Es geht an der Uni ja nicht um wiederholte Semester, sondern wiederholte Klausuren.

Ich kenne in meinem Studiengang keinen, der nicht schonmal ne Prüfung verhauen hat/geschoben hat/verlegt hat. Es ist einfach schwer, alles genau dann zu machen, wenn die Uni es vorsieht, besonders wenn man nebenbei noch Geld verdienen muss oder sowas.

Als bei uns von Bachelor zu akkreditiertem Bachelor umgestellt wurde, sind auch einige von den alten Bachelor-Studenten arg in Bedrängnis geraten, weil sie eben Vorlesungen hören mussten, die auf die neue Klausur ausgerichtet waren und sie mussten dann eine mit ganz anderem Umfang schreiben. Manche Vorlesungen gab es auch einfach garnicht mehr, da wurde dann zwar ne Klausur für die angeboten, aber anlesen mussten sie sich alles selber.

Also überleg dir gut ob du mit so nem engen Zeitplan arbeiten willst. Ich würde es niemals machen, auch nicht zurückblickend, da ich auch schon Klausuren hatte, wo ich gut gelernt hatte und der Prof. einfach völlig andere Themen drangenommen hat als ich erwartet habe und so habe ich dann ne glatte 5 kassiert. Und dann steht man erstmal da.

PlaciD