Ausbildung Finanzwirt - Richtiges Lernen

st.pauliblau

klammwerbung.de
ID: 236478
L
10 Mai 2006
4.514
181
Hallo.

Ich habe ein kleines Problem. Ich mache aktuell eine Ausbildung zum Finanzwirt und mir gefällt es auch mehr als super, kann mir nichts schöneres vorstellen.

Doch bald stehen Klausuren an und ich habe wohl mit der Theorie hier und da Schwierigkeiten. Mit der praktischen Arbeit komme ich sehr gut klar, nur die Theorie (Klausen schreiben) scheint irgendwie nicht meins zu sein, doch es muss einmal sein.

Mein Fehler ist einfach, dass ich hin und wieder Sachen einfach vergesse bzw. Sie sind irgendwo da, nur das Abrufen klappt nicht so. Dazu erkenne ich in Klausuren oftmals die wesentlichen Fehler nicht. Also ich erkenne schon "ah da is was zu beachten" , aber oftmals löse ich das dann nur zu 1/3 , da es noch viel tiefer anzupacken ist. Wie mein Ausbilder sagte: "Ich erkennen das an einem baum die Blätter fallen, aber was für eine Ursache das hat leider nicht" und da verliere ich dann leider viele Punkte, die ich aber brauche, da ich ja schon nicht alles weiß/wissen kann.

Ich scheine mir Sachen irgendwie nicht so gut zu merken. Laut meinem Ausbilder kann man das so vergleichen, als hätte man 10GB späterplatz , aber man will 15 speichern. Man müsste also einiges "verpacken" um mehr reinzubekommen.

Ich lerne wirklich jeden Tag 1-2 Stunden. Aber entweder stimmt das was mein Ausbilder sagt , ich merke mir eben einfach nicht so gut Sachen wie andere (nur muss man das doch irgendwie ändern können) oder aber ich lerne irgendwie falsch, sodass es nicht verankert wird.

Hat da jemand tipps für mich?

Gruß,
st.pauliblau
 
Ich lerne wirklich jeden Tag 1-2 Stunden. Aber entweder stimmt das was mein Ausbilder sagt , ich merke mir eben einfach nicht so gut Sachen wie andere (nur muss man das doch irgendwie ändern können) oder aber ich lerne irgendwie falsch, sodass es nicht verankert wird.

Verrat uns doch mal wie Du lernst? Jeder Mensch lernt anders, der eine ist ein visueller Typ und prägt sich gut Diagramme ein, der andere muss Dinge aussprechen um sie zu lernen, wieder ein anderer schreiben.

Was meistens nicht viel hilft ist sich die Dinge einfach wieder und wieder durchzulesen. Man meint man hätte es verstanden aber so bleibt es nicht hängen.

Ich persönlich habe mir immer zu jedem Fach Zusammenfassungen geschrieben, wo alles wichtige drauf stand. Da ist man gezwungen den Stoff kurz, bündig und strukturiert aufzuschreiben und während man das tut prägt es sich bei mir zumindest schon ganz gut ein.

Am Ende habe ich dann daraus eine Liste von Stichwörtern extrahiert und bin dann immer die Liste durchgegangen, zu jedem Stichwort musste ich halt eine bestimmte Wissensmenge abrufen können. Ggf. kann man ja sogar dahinter eine Zahl schreiben, wenn einem beispielsweise 13 einzelne Punkte dazu einfallen müssen. War ich mir bei einem Stichwort unsicher konnte ich in der Zusammenfassung nachsehen. So entdeckt man schnell wo man noch Wissenslücken hat und hat am Ende eine Art mindmap zum ganzen Gebiet.

Ist natürlich auch von der Art des Stoffs abhängig, bei sehr viel Lernstoff mag das so auch nicht wirklich gehen. Am Ende muss jeder selbst seinen Weg finden, aber verschiedene Lernmethoden solltest Du definitiv mal ausprobieren, bis Du die findest, die Dir liegt.
 
Es gibt so allgemeine Ratschläge, die du sicher schon gehört hast...
öfter mal Pausen im Lernen machen (nach Lerneinheiten), sich Zwischenziele setzen (ruhig auch mehrere kleinere pro Tag) und sich dann irgendwie mit nem Gummibärchen belohnen, wenn mans erreicht hat. Damit erreicht man dass sich das Gehirn durch die Belohnung etwas leichter merkt. Wenn man etwas nicht kapiert, einfach mal 5 Minuten was anderes machen, und dann sich sagen (nicht nur denken) "das ist leicht, das kann ich!" [immerhin gibt es genug die das ja schon vor die gelernt haben]
Wenn´s dann immer noch net klappt, einfach zum nächsten Kapitel springen und lieber etwas später noch mal versuchen.

Was mir immer half - einfach Übungen proberechnen - es gibt da doch bestimmt irgendwie alte Klausuren oder Bücher in denen Beispiele gerechnet werden. Nicht die Lösung anschauen, sondern einfach mal ganz einfach nach der Angabe durchrechnen. Und später einfach den AHA-Effekt nutzen, wie das im Buch gelöst wurde. Auch hier wieder nie denken: Shit, das bekomm ich nie hin - sondern einfach sagen: Ach so geht das, ganz einfach.

Positive Stimulanz für das Gehirn wirkt viel besser als negative und sich zermartern.

Lerngruppen bilden hilft auch manchmal - denn man muss Sachen den anderen erklären und dabei geht einem manchmal auch noch mal ein Lichtlein auf - man kann aber sich auch hinsetzen und versuchen die Aufgabe oder den Themenblock einem (fiktivem) Kind zu erklären. Einfach und strukturiert.

So das erste was aus meinen Fingern sprudelte.
 
Also zum Thema wie viel ich lernen muss: verdammt viel.

Das schlimme ist ja, man muss 100% wissen (an sich) da wirklich jedes kleinste Dingen dran kommen kann. Das kann ein Begriff auf der letzten Seite ganz unten sein.

Alte Klausuren habe ich schon einige geschrieben.

ich habe die Fächer: Einkommensteuer, Umsatzsteuer, Staatskunde, Allgemeine Agbabenordung und Buchführung.

15 Punkte System (15 = sehr gut!, bei 50% richtig gibts 5 Punkte!)

In diesem Gebieten bewege ich mich ca.:

Est: 4-6 Punkte
Ust: 9-11 Punkte
Stat.: 5-8 Punkte
AO: 7-10 Punkte
Buchf: 9-12 Punkte

Probleme habe ich eben meistens bei Est und Staatskunde (besonders Einkommensteuer).
Grund ist einfach (laut meinem Ausbilder): Est hat keine Struktur bzw. man muss sich selber eine erarbeiten. Ao, Ust und Buchführung haben feste Strukturen, die man an sich nur "abgehen" muss. Da habe ich so zu sagen einen roten Faden und mein Ausbilder meint, wenn ich sowas vorgegeben bekomme gehts immer recht gut, habe ich sowas nicht (wie in Est und Staatskunde) gehts schief. Außerdem ist das Spektrum in diesen beiden Fächern 3-4 fach größer als bei anderen.

Ich lerne, indem ich mir Sachen anschaue, Sie im Kopf durchgehe und Sie dann aufschreibe. Ich sage Sie mir dann meistens dabei auf und schreibe se eben auf en Blatt Papier. Und ab und an Übungen dazu.

Nur wenn ich jetzt z.b. 2-3 Tage für Est lerne gehen Teile von Ao und anderen Fächern "erstmals verloren". Sie werden verpackt und sind zwar da, aber um Sie abzurufen muss ich kurz 1Minute über einige Sachen schauen, danach sitzt alles wieder TOP. Nur wieso kann ich mir nicht einfach alles merken, andere können es doch auch.

Ich ärgere mich dann eben immer wieder, denn ich lerne und lerne und will es unbedingt schaffen, aber wenn dann en schlechtes Ergebnis rauskommt frage ich mich: Was mache ich denn verdammt nochmal falsch.
 
Erstmal ist deine Einstellung wirklich top! ( Du lernst viel & fleißig!)


Allerdings musst du aufpassen, dass du nach dem Lernen nicht vor den Flimmerkisten sitztst ( Sowohl PC als auch Fernseher als auch "Musik").Spiel lieber Fußball/basketball oder fahr eine Runde Fahrrad etc. In der Zeit speichert dein Unterbewusstsein alles ab ( Am besten "Einzelsportart" - da du sonst wieder abgelenkt wirst). Am besten 30 Min lernen => 20 Min raus. Dann eine längere Lerneinheit 1STD bis 1.30 STD und wieder 30 Min / 60 Min nach draußen gehen und alles "unbewusst" wiederholen und abspeichern lassen. Das ist eine gute Möglichkeit ;)


LG
 
Erstmal ist deine Einstellung wirklich top! ( Du lernst viel & fleißig!)


Allerdings musst du aufpassen, dass du nach dem Lernen nicht vor den Flimmerkisten sitztst ( Sowohl PC als auch Fernseher als auch "Musik").Spiel lieber Fußball/basketball oder fahr eine Runde Fahrrad etc. In der Zeit speichert dein Unterbewusstsein alles ab ( Am besten "Einzelsportart" - da du sonst wieder abgelenkt wirst). Am besten 30 Min lernen => 20 Min raus. Dann eine längere Lerneinheit 1STD bis 1.30 STD und wieder 30 Min / 60 Min nach draußen gehen und alles "unbewusst" wiederholen und abspeichern lassen. Das ist eine gute Möglichkeit ;)

LG

Ich denke , dass wird eine gute Lösung für mich sein. Ist besonders gut, da ich ab Februar bis Ende September (letzter Teil der Ausbildung) nach Edenkoben (ca. 2 Stunden von mir hier weg, da hab ich auch eine Wohung).
Dort werde ich das dann umsetzen. Ich denke mal Laufen gehen ist genau so gut wie Fahrrad fahren oder? Weil hab da kein Fahrrad (Fußball/Basketball spiel ich nicht^^)
 
Hab mir das mal alles durch den Kopf gehen gelassen, hab noch ein paar Fragen, die evt. viel ausmachen:

- Wenn ich Laufen gehe sollte ich dabei dann gedanklich nochmal alles durchgehen oder eher an was anderes denken oder lenkt das wiederum mehr von der "Verarbeitung der Sachen" im Kopf ab?

- Gibt es auch andere Sachen, die man machen könnte, ohne mal weg zu gehen? Wenns z.b. regnet ist laufen nicht so dolle ?

- Und wie lange sollte man nach dem Lernen nix machen , also PC, Fernsehen, Musik. Wenn ich z.b. heute von 3-5 lerne. Sollte ich an dem Tag dann bis zum nächsten tag nix mehr machen außer aus dem fenster zu starren oder was? Weiß ja nicht wie lange sowas dauert, bis es "feste" verankert ist.

Kann mir da wer weiterhelfen?

Und noch was anderes: Wie meint ihr kann ich mein Gedächtnis trainieren ? Memorie spielen :biggrin: ?
 
- Wenn ich Laufen gehe sollte ich dabei dann gedanklich nochmal alles durchgehen oder eher an was anderes denken oder lenkt das wiederum mehr von der "Verarbeitung der Sachen" im Kopf ab?

Joar. Das passiert eigentlich automatisch, dass man sich "selbst" abfragt. Kannst dir ja auch einfach die Landschaft angucken und einfach mal über den ganzen Tag etc. nachdenken.


- Gibt es auch andere Sachen, die man machen könnte, ohne mal weg zu gehen? Wenns z.b. regnet ist laufen nicht so dolle ?

Kannst dich auch ins Bett legen, mit nem Kumpel/Freundin etc dich etwas unterhalten. Oder einfach chillen => Ab in den Sessel und relaxen :)

- Und wie lange sollte man nach dem Lernen nix machen , also PC, Fernsehen, Musik. Wenn ich z.b. heute von 3-5 lerne. Sollte ich an dem Tag dann bis zum nächsten tag nix mehr machen außer aus dem fenster zu starren oder was? Weiß ja nicht wie lange sowas dauert, bis es "feste" verankert ist.
Mir persönlich reichen 30 min bis 1 Stunde ruhe danach. Kommt drauf an. Aber 1 ganzer Tag ohne Medienkonsum ist fast unmöglich ;). Also einfach mal ne halbe Stunde relaxen,spazieren, mit dem Fahrrad fahren etc..
Dann wieder ein Stündchen lernen und wieder relaxen.

Dann am Abend kannste natürlich wieder Fernsehen(Ich verzichte z.B nie auf "Die Simpsons" ;) ) - aber nicht direkt nach den Lerneinheiten.



Und noch was anderes: Wie meint ihr kann ich mein Gedächtnis trainieren ? Memorie spielen :biggrin: ?

Ich bin ein Memorie Profi :mrgreen:

Aber ich denke nicht, dass das durch irgendwelche Sachen wie z.B " Dr.Kawaschimas- Gehirnjogging " möglich ist. Was allgemein gut ist für den Geist und die Seele sind Bücher ;)
Ich empfehe: Marc van Allen ( Ordo invisibliis ; Venatum; 3. Band kommt im Januar). Der schreibt Bücher, die von der Thematik sehr interessant und vielschichtig sind, manchmal ein bisschen abgedreht, aber trotzdem gut ;)


LG
 
So ich kenne dein Problem, schreibe auch in 2 Wochen eine grosse Klausur. Bin zwar nicht in der Ausbildung zum Finanzwirt, sondern nur "Heilerziehungspfleger":D. Ich habe auch ein recht umfangreiches Lernprogramm vor mir, ich lerne ich jeden Tag ca.1 Stunde neue Sachen und wiederhole jeden Tag ca.1,5 h die bereits erlernten Sachen. Durch die Wiederholung brennt sich der Stoff regelrecht in das Gehirn ein. Das Problem ist nur, umso näher die Klausuren kommen, schaukeln sich zeitlich auch die Wiederholungsübungen in die Höhe (durch die Menge des bereits erlernten Stoffes). Das nehme ich aber in Kauf, ist halt ein sehr zeitintensives Lernen.

gruss david
 
Es ist wichtig, eine gute Lernstrategie zu haben, um die komplexe Materie zu meistern. Neben der Methode des aktiven Lernens, die du beschreibst, gibt es noch viele weitere Tipps und Tricks, die helfen können.

Eine weitere Möglichkeit, das Wissen zu erweitern und z.B. im Bereich Buchführung zu vertiefen, sind spezialisierte Seminare.
 
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Es ist wichtig, eine gute Lernstrategie zu haben, um die komplexe Materie zu meistern. Neben der Methode des aktiven Lernens, die du beschreibst, gibt es noch viele weitere Tipps und Tricks, die helfen können.

Eine weitere Möglichkeit, das Wissen zu erweitern und z.B. im Bereich Buchführung zu vertiefen, sind spezialisierte Seminare.
Ich glaube der Threadersteller hat nach über 10 Jahren seine Ausbildung längst abgeschlossen.

anddie
 
Es klingt so, als hättest du wirklich Leidenschaft für deine Ausbildung, was großartig ist. Bei den Theorieteilen und Klausuren ist es oft eine Herausforderung, die richtige Lernmethode zu finden. Es scheint, als ob du die Inhalte verstehst, aber Schwierigkeiten beim Erinnern und Anwenden in Prüfungssituationen hast. Mein Vorschlag wäre, verschiedene Lernmethoden auszuprobieren, wie z.B. Mindmaps, um komplexe Themen zu strukturieren, oder Lerngruppen, um Wissen zu vertiefen und von anderen zu lernen. Es könnte auch hilfreich sein, regelmäßige Pausen während des Lernens einzuplanen und die Informationen in kleineren, überschaubaren Einheiten zu verarbeiten. Viel Erfolg bei deinen Klausuren!