Das Saysche Theorem

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ID: 374854
L
26 Juni 2007
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Hallo,

ich sitze gerade vor Jean-Baptiste Say seinem Theorem und verstehe dort etwas nicht. Es wird davon geredet, dass es keine Überproduktion geben kann und demnach eine Arbeitslosigkeit ausgeschlossen ist. Doch wie funktioniert das? Produziere ich zu viele Hosen kauft mir das doch keiner ab. Oder ich biete es billig an und mache dadruch Verluste?

Ich würde mich über eine Erklärung sehr freuen.

Liebe Grüße
 
Du musst dieses Theorem volkswirtschaftlich sehen, nicht nur auf Deinen eigenen Betrieb.

Du verkaufst Hosen weil Du dafür Geld willst. Das Geld willst Du aber nicht aus Jux und Tollerei, sondern um Dir selbst Waren und Dienstleistungen kaufen zu können ( z.B. die Arbeitskraft Deiner Mitarbeiter ). Die bieten Dir ihre Arbeitskraft aber nur deshalb an, weil sie Geld wollen um damit Waren und Dienstleistungen kaufen zu können usw.

Wenn Du mehr Hosen verkaufen willst, dann nur deshalb, um Dir selbst mehr Waren/Dienstleistungen einkaufen zu können.
Mit Deinem zusätzlichen Angebot schaffst Du also gleichzeitig zusätzliche Nachfrage, und anders herum, wenn Du weniger anbietest dann nur deshalb, weil Du selbst weniger Nachfrage hast.
Demnach ist in einer geschlossenen Volkswirtschaft geplantes Angebot und geplante Nachfrage immer im Gleichgewicht.


Das Theorem geht davon aus, dass Du das Geld gleich wieder ausgibst und nicht im Sparstrumpf verschimmeln lässt.
 
Gut.

Aber dennoch kann der Hosenhersteller doch nicht einfach so viel produzieren wie er möchte? Irgendwann bleibt ihm doch die Nachfrage weg?

EDIT: Oder ist es so gemeint. Der Hersteller produziert mehr Ware, dadurch muss er mehr einstellen. Durch das einstellen werden mehr Löhne gezahlt und diese werden sofort wieder eingenommen, weil der Arbeiter das Geld wieder für Hosen da lässt?
 
Aber dennoch kann der Hosenhersteller doch nicht einfach so viel produzieren wie er möchte? Irgendwann bleibt ihm doch die Nachfrage weg?


Gemäss Theorem wird der Hosenfabrikant nur so viele Hosen herstellen, wie er andere Waren/Dienstleistungen dafür eintauschen will.

( Geh mal weg vom Ware <-> Geld und und überlege es mal aus Sicht eines Ware<->Ware Tauschhandels ) . Ein Bäcker wird nur dann Brot backen, wenn er eine andere Ware (z.B. eine Hose) dafür will und dann wird er Brote gegen Hose tauschen. Aber er macht nicht einfach nur Brote, ohne dass er etwas anderes dafür will.